* Ein Nachmittag mit Bohnen und Ratzeputz * ⇒ 12:56 Uhr, Dieter stell die Flasche Ratzeputz auf den Tisch und lässt 'ne Runde ein. Da Grube noch schläft, sind es nur vier Gläser. "Prost, boäh, schüttel, ist das ekelig, das ist ja ein Teufelszeug!". Dieter versucht zu beschwichtigen:"Nee, der ist gut, da schmeckt erst der Zweite oder Dritte!". Das möchte ich zwar bezweifeln, aber ich lass mich mal überraschen. Der Tag ist ja noch lang.Durch die lautstarken Ekelbekundungen geweckt, erscheint Grube plötzlich wieder im Salon. Es besteht aber auch die Möglichkeit, daß ihn der Essensgeruch oder sein aus dem Schlaf gerissen hat.
⇒ 13:00 Uhr, der Smutje bringt den Topf mit den Bohnen. Als Garnierung gibt es noch reichlich geschnittene Lauchzwiebeln obendrauf. Rein vom Geruch her, könnte sogar tatsächlich eine kleine Nuance Knobi dran sein. Aber ob mit oder ohne Knobi, fest steht, das Zeug hat garantiert einen enormen 'Heizwert'. Das wird sich später sicherlich auch akustisch bemerkbar machen.
⇒ 14:02 Uhr, Dieter greift erneut zur Flasche mit dem Ratzeputz. Ich kann nicht wirklich sagen, daß der jetzt besser schmeckt. Holger und Grube erwägen sogar das Zeug in Zukunft ganz zu meiden. Husti schwankt noch. Ich selber bin offen für Neues und hab mir vorgenommen, solange zu probieren bis ich Dieter zustimmen kann.
⇒ 14:44 Uhr, es ist soweit. Als Kapitän und Reiseleiter obliegt es auch meiner Verantwortung die Crew zu motivieren und bei Laune zu halten. So kommt es jetzt zu einer kleinen -eigentlich schon gestern geplanten- 'incentive'- Maßnahme. Nachdem ich zu Unterstützung meiner Autorität die Kapitänsmütze aufgesetzt habe, überreiche ich Holger die Urkunde "1. Hechtfänger 2011". Um Grube wenigstens etwas den Schmerz des Verlierers zu nehmen, gibt es auch einen 2. Preis in Form eines 'Wobblers'. Dieser wurde mir schon im Vorfeld der Tour 2011 von Quaddel zur Verfügung gestellt. Um die Sache auch amtlich und rechtssicher zu machen, unterschreibe ich noch offiziell auf Holgers Urkunde. Da ich ja vorher nicht wissen kann wer den 1. Hecht fängt, muss ich immer mehrere Urkunden mit den entsprechenden Namen vorbereiten. Allerdings sind diese nicht unterschrieben und somit auch nicht rechtsgültig. Deshalb überreiche ich Grube und Dieter die Urkunden nur als Muster bzw. Anschauungsobjekt.
⇒ 14:58 Uhr, Dieter lässt 'uns' noch 'nen Ratzeputz ein. Allerdings muss er nur noch zwei Gläser füllen. Aber seine Theorie mit dem Dritten oder Vierten scheint zu stimmen. Zumindest finde ich das Zeug jetzt nicht mehr abstoßend.
⇒ 15:06 Uhr, die Stimmung ist bestens. Die Bohnen von Mittag machen sich immer stärker bemerkbar. Akustisch ist das kaum zu überhören. Im Hintergrund läuft "Ein Freund, ein guter Freund …." von Achim Reichel und Grube singt lautstark mit. Begleitet wird er von Holger, der im wahren Leben eher der Spezies 'Passive Stimmungskanone' zuzuordnen ist. Die diversen Destillate scheinen langsam Wirkung zu zeigen. Das ist übrigens auch der Grund warum wir schon nach den Bohnen beschlossen haben hier zu übernachten. Da es hier weit und breit keinen Pub gibt, ist ein 'Heimabend' geplant.
⇒ 15:20 Uhr, Grube -mit zunehmenden Pegel immer lockerer werdend- fragt mich, ob ich auf seiner Urkunde unterschreibe. "Ja, aber im Gegenzug muss ein Frauentausch rausspringen.", antworte ich ihm. Noch scheint er sich unter Kontrolle zu haben und lehnt kategorisch ab. Ich biete ihm an, daß ich nur mit "O. " unterschreibe und dafür wenigstens mal anfassen darf. Aber keine Chance, selbst diesen Kompromiss schlägt er aus. Tja, gegen wahre Liebe kann man eben nichts machen.
⇒ 16:23, Uhr, jetzt ist Grube in seinem Element, das ist sein Tag. Er hat sein Lieblingsspielzeug in der Hand und versucht Quaddel anzurufen. Allein scheint er das aber nicht mehr auf die Reihe zu kriegen. Zum Glück hat Dieter die Sache noch ganz gut im Griff und unterstütz ihn dabei. Als es dann endlich geklappt hat, meldet sich leider nur der Anrufbeantworter. Grube spricht eine Nachricht auf, die man so mit einfachen Worten gar nicht wiedergeben kann. Das muss man einfach live erlebt haben. Jetzt scheitert er daran, sein Handy wieder auszuschalten. "Eh, das Scheißding wieso geht das nicht aus?". "Du musst den Knopf mit dem ROTEN Hörer drücken!". "Ha, ha, was denkst'n was ich die ganze Zeit mache?". "Gib her das Teil!", sage ich. Einmal gedrückt und aus ist das Ding. Grube schaut mich verblüfft an. "Wie hast'n das gemacht?". "Na einfach hier draufgedrückt!", antworte ich ihm. "Verstehe ich nicht!".
⇒ 16:30 Uhr, so langsam schmeckt mir der Ratzeputz. Dieter meint:"Das hab ich doch gesagt, der schmeckt erst nach dem dritten oder vierten Versuch!". Holger verlangt 'ne Brühe mit Ei. Der Smutje lehnt aber -vorerst- ab. Holgers Taktik ständig nachzubohren und den Smutje regelrecht zu nötigen führt dann letztendlich doch zum Erfolg.
⇒ 17:25 Uhr, es gibt Brühe mit Ei und Zwiebelringen. Für den kleinen Hunger zwischendurch ist das genau richtig.
⇒ 17:50 Uhr, Dieter lässt noch zwei Ratzeputz ein. Wer die trinkt, muss ich ja nun nicht mehr erläutern.
⇒ 18:00 Uhr, Grube hantiert wieder mit seinem Spielzeug. Diesmal hat er mehr Glück, Quaddel meldet sich. Für Quaddel selber muss das 'ne Qual sein. Ich glaube das ist wie Folter, wenn man selber absolut 'destillatfrei' ist und sich sowas anhören muss. Grube versucht krampfhaft halbwegs zusammenhängende Sätze zu sprechen. Aber so richtig gelingt ihm das nicht mehr. Und schon wieder bekommt er sein Handy nicht deaktiviert. "Scheiße, das Drecksding geht wieder nicht aus!", flucht er. "Soll ich's Dir nochmal zeigen?", frage ich. "Guck hier, einmal drücken, und aus die Maus!". Grube versteht die Welt nicht mehr. "Tja mein Freund", sage ich:"Du kannst nur telefonieren, aber ich kann das Ding auch wieder ausschalten!".
⇒ 18:24 Uhr, zum Abendbrot gibt es den Rest Bohnen von heute Mittag. Um die Verdauung etwas anzuregen, greift Holger ins U-Fach.
⇒ 19:00 Uhr, Grube ist schlafen gegangen. Ich schätze mal so richtig viel passiert heute eh nicht mehr. Holger lässt noch 'ne Runde Guinness für alle ein. Langsam macht mal wieder die gemeine 'Augendeckelsenkung' die Runde.
⇒ 20:06 Uhr, wir beschließen postum den geplanten Heimabend in einen 'Heimnachmittag' umzuwandeln. Somit haben wir alle Punkte auf der heutigen Vorhabenliste erledigt und damit den Tagesplan erfüllt. Im Umkehrschluss bedeutet das, wir können nun beruhigt schlafen gehen. |