Der Puls steigt 09:26 Uhr, wir stehen vor dem check-in Automaten. Eigentlich müsste man ja spätesten an dieser Stelle 'ne Packung Valium schlucken. Jetzt beginnt der größte Stress der gesamten Tour. Im Gegensatz zur online Variante über's Internetz, wo es auch nur mit viel Erfahrung, Nerven und einiger Tricks möglich ist, hat man am check-in Automaten vor Ort nämlich nicht den Hauch einer Chance sechs Leute in der selben Reihe und einer vordefinierten Sitzordnung zu platzieren. Da scheitert sogar das 'FachpersonalFachpersonal siehe Tourtagebuch-2014 Abreise / 16:00 Uhr "Herzkasper und Billigflieger" ' vom Transportunternehmen deines Vertrauens. Aus diesem Grund hab ich beschlossen jeden einzeln einchecken zu lassen. Auch wenn wir dann nicht alle zusammen sitzen, aber ich spare mir 'ne Menge an Nerven. Ich mach's einmal für alle vor. Reisepass auf's Glas legen, Flugnummer eintippen, warten bis 'Mann' mit Namen begrüßt wird und beide Flüge (DUB-FFM, FFM-LPZ) angezeigt werden. Dann immer nur noch die gelbe "Weiter-Taste" drücken bis der Automat die beiden Bordkarten ausgespuckt hat.
09.28 Uhr, ich halte stolz meine beiden Bordkarten in der Hand. Das ging ja nun wirklich ganz einfach. Jetzt der Rest der Crew. Heute früh hatte ich ja in weiser Voraussicht die Vouchers mit den Flugzeiten, Flugnummern und Buchungscodes verteilt. Bei Teilen meiner mit Intelligenz und Cleverness gespickten Crew ist das aber genau so, als wenn ich einem Taubstummen 'nen Zettel in chinesischer Blindenschrift in die Hand drücke. Langsam aber sicher steigt mein Puls. "Was für Nummer brauch ich? Wo ist die Nummer? Wo ist meine Brille? Wer hat die Nummer? Was muss ich jetzt eingeben? " usw. …. Erschwerend kommt noch hinzu, daß außer mir alle mit dem Personalausweis reisen. Damit hat der Scheißautomat von Haus aus Probleme. Am bescheuertsten ist ja die schiefe Ebene der Glasfläche von Scanner. Jedesmal wenn man den Ausweis drauf legt, siegt die Schwerkraft und das Ding fällt runter. Hält man den aber mit der Hand fest, mault der Automat rum, daß er das Ding nicht lesen kann. Aber der Oberhammer ist das Piktogramm mit dem Ausweissymbol. Das zeigt eindeutig, daß das Bild nach unten auf die Glasplatte gelegt werden soll. Das scheint aber nur für die alten Ausweise zu gelten. Zumindest hat es bei Dieter, der als einziger noch so ein 'Steinzeitrelikt' hat, einwandfrei funktioniert. Bei den neuen Ausweisen im Checkkartenformat haut das jedenfalls nicht hin. Somit sind die restlichen zwei Drittel der Crew unbeabsichtigt Opfer genialer Ingenieurskunst. Grube hat dann irgendwann seinen Ausweis anders rum drauf gelegt, dann ging's plötzlich. Holger wurde mit Hustis Namen begrüßt und der wiederum mit Holger angesprochen. Bei Quaddel geht gar nichts. Ehe der jetzt völlig kollabiert, übernehme ich die Sache.
09:36 Uhr, gut das wir so zeitig da waren. Wir sind innerhalb von 10 Minuten eingecheckt, haben unser Gepäck los und begeben uns Richtung Security Check. Das ist neuer Rekord. Andere Jahre hatten wir für diese Prozedur Stunden in der Warteschlange verbracht.Soll das etwa doch der Vorteil des ganzen Elektronik- und Self-Service Wahns sein? Nee, ich glaube das liegt ganz einfach daran, daß die check-in Schalter diesmal schon bei Zeiten geöffnet hatten. Sonst haben die immer erst kurz vor Abflug, wenn sich bereits gefühlte 1000 Passagiere gereizt, nervös und höchst aggressiv vor den geschlossenen Schaltern positioniert hatten, mit der 'Abfertigung' begonnen.
09:40 Uhr, wir sind vor'm Security Check angekommen. War ja klar, daß ich erst wieder an drei verschiedenen, elektronischen Sperren meine eben frisch ausgedruckte Bordkarte über den Scanner ziehen muss, bevor endlich die grüne LED leuchtet und die scheiß Schranke hoch geht. Bei allen anderen hat's komischerweise auf Anhieb funktioniert. Nun folgt die übliche Prozedur. Rucksack, Jacke, Schuhe, Weste, Kappe, Gürtel, Armbanduhr, Kleingeldsäckel, Tablet usw. in die Plastekiste. Der Körperabtaster gibt mir ein Zeichen, daß ich durch's Tor darf. Schwupp, ich bin durch! Das Ding hat keinen Laut von sich gegeben. Also rein körpertechnisch bin ich clean. Jetzt wird's spannend, was passiert mit dem Zippo Erst kommt die Kiste mit meinen Schuhen, und dem Tablet-PC. Danach die mit meinem Rucksack und dem anderen Kram. Die von der Security machen aber keinerlei Anstalten sich irgendwas zu greifen und nach dem Besitzer zu fragen. Ehe die auf dumme Gedanken kommen, schnappe ich mir schnell meinen Rucksack, in dem das Zippo drin ist, vom Band und stelle den außer Reichweite der Security hinter eine kleine Sitzbank.
09:46 Uhr, wieder komplett mit Schuhen, Gürtel, Armbanduhr und Rucksack halte ich Ausschau nach den Anderen. Die kommen auch alle sichtlich entspannt aus der Filzstation raus. Na das lief ja mal optimal. Außer Quaddel, der musste wieder sein 'GeschirrGeschirr In Fachkreisen auch Hosenträger genannt. ' ablegen, gab's keinerlei Probleme oder Beanstandungen. Und nach meinem Zippo haben die gar nicht erst gefragt. Perfekt, so müsste das immer laufen.Ab jetzt ist wieder persönliche Freizeit ohne Gruppenzwang angesagt. Zu gut deutsch heißt das, den ganzen Alibikram wie Kalender, T-Shirts, Bonbons, Schmuck oder sonstiges mit irischen Motiven für die Mädels zu Hause besorgen. |