gute Freunde, Hyperaktivität und Wettrüsten
15:24 Uhr, wir sind an Bord unserer Waterford.
15:30 Uhr, Husti, Dieter und Holger begeben sich unverzüglich auf Proviantbeschaffungstour.
15:40 Uhr, Grube bezieht freiwillig unsere Betten. Ich musste ihn -wie andere jahre üblich- gar nicht dazu überreden oder eine List -z. Bsp. einen Whiskey anbieten- anwenden. Der macht das einfach so, das nenn ich wahre Freundschaft. "Guuuuter Mann !".
16:00 Uhr, das auf Grund jahrelanger Erfahrung ständig erweitertes Sortiment an Kabeln, Stecker und Adaptern hat es möglich gemacht, meinen MP3 Player mit dem bordinternen Soundsystem zu koppeln.
16:02 Uhr, aus den Lautsprechen tönt "Whole Lotta Love" von Led Zeppelin. Darauf 'nen U-Berg, was anderes ist gerade nicht greifbar.
16:10 Uhr, ich bin wieder oben im Office. Grube hat sich noch 'ne extra Packung Klopapier gewünscht. Zur Sicherheit lass ich mir gleich 3 Pakete geben. Außerdem bestelle ich noch drei Plastikstühle fürs Oberdeck. Die angelnden Tourteilnehmer sind nämlich mittlerweile auch alle jenseits der Sechzig. Denen kann ich nicht mehr zumuten, ihren 'Sport' den ganzen Tag im Stehen auszuüben.
16:12 Uhr, Grube telefoniert. Ich weiß nicht was der seiner Gattin schon wieder mittelein muss. "Das ist eben Liebe ", meint er. "Aber davon verstehst Du ja sowieso nichts ". Na gut, wo er Recht hat, hat er Recht. Aber wenn das Liebe ist, dann will ich lieber gar keine Ahnung davon haben.
16:14 Uhr, Grube bestückt den 'U-Gürtel'.
16:22 Uhr, Grube lässt uns zwei "Kilbeggan" ein. Urlaub ist geil!
16:24 Uhr, Grube -irgendwie scheint er jetzt der Mann der Stunde zu sein- versucht die aktuelle Stimmung für die Ewigkeit festhalten zu wollen. Bewaffnet mit Selfie-Stange und Smartphone versucht er angestrengt ein Foto von uns zu machen.
16:26 Uhr, ob's ein technisches Problem gab oder am Alkoholpegel lag, kann ich nicht sagen. Es ist jedenfalls nichts geworden mit dem Foto.
16:30 Uhr, ich selber habe mehr Glück. Mir ist es gelungen den Fernseher bzw. DVD-Player zu überreden, meine mitgebrachten DVD's abzuspielen. Und das auf Anhieb, gleich beim ersten Versuch. Das gab es -so weit ich mich entsinne- auch noch nie. Ich bin direkt stolz auf mich selber.
16:34 Uhr, höchste Zeit für das obligatorische 'Getränkefoto'. Das ist zwar jedes Jahr (fast) das gleiche Bild, aber der Ordnung halber und wegen der Statistik lässt es sich nicht umgehen.
16:46 Uhr, das Glück scheint mir weiterhin hold zu sein. Ich hab mein Zippo mit Watte, Docht und Feuerzeugbenzin bestückt. "Klick ", die Flamme brennt. Da muss ich mir doch gleich ein Testzigarillo anstecken.
16.50 Uhr, Grube scheint an ADHS zu leiden. Der ist nicht zu bremsen, den hält irgendwie nichts auf seinem Platz. Der kann einfach nicht ruhig dasitzen und das Leben genießen. Jetzt bezieht er auch noch alle Betten in den anderen Kojen und legt jedem -ähnlich wie im 5-Sterne Hotel- ein sogenanntes "Goody" in Form einer Einheit U-Berg auf's Kopfkissen.
16:58 Uhr, der Einkaufstrupp kommt zurück. Wie es aussieht, waren die erfolgreich. Der Transportkarren -der eigentlich hier in der Marina dazu dient, das Gepäck an oder von Bord zu transportieren- ist gut gefüllt. Baguetten, Rotwein, Butter, Eier, Zwiebeln, Bohnen, Steaks, die Lammkeule und jede Menge Guinness. Eine gewisse 'Grundversorgung' wäre also gesichert. Damit kommen wir übers Wochenende. "Anderthalb Stunden von hier bis zum Supermarkt und zurück, das glaubt ihr doch selber nicht ", kann ich mir nicht verkneifen. "Ihr wart doch garantiert bei J.J. Houg ", füge ich noch hinzu. "Na Logo ", meint Husti. "Nur deshalb gehen wir ja einkaufen ". Holger erzählt, daß er die 'Sitzung' bei J.J. Hough abbrechen musste. "Die Aktion wäre sonnst 'unkontrollierbar' zu Ende gegangen ", meint er.
17:14 Uhr, das ' U-FachU-Fach Zur sicheren Aufbewahrung der unzähligen Einheiten Underberg, werden diese in einem an der Wand befindlichen, dursichtigen (eigentlich für Kartemnaterial gedachten) Behälter gelagert. Das hat den Vorteil, dass der U-Berg immer gut sichtbar ist. Aber auch den Nachteil, dass er sich schnell "weggreift". ' reicht nicht aus. Aus unerklärlichen gründen ist das dieses Jahr viel kleiner als sonst. Da passt ja nicht mal 'ne Tagesration rein. Wobei, das Fach ist nicht zu klein, es fehlt ganz einfach. Das gibt es dieses Jahr gar nicht. So sollte es eigentlich aussehen, und so sieht es tatsächlich aus.
17:26 Uhr, Dieter schenkt die ersten fünf Guinness der Tour-2017 ein, natürlich stilecht in original Pint-Gläser. Die haben die Jungs -für 2.-€ das Stück- käuflich bei J.J. Hough erworben.
17:30 Uhr, Grube lässt eine Runde Kilbeggan ein. (Wenn ich ehrlich bin, der haut mich nicht wirklich vom Hocker. Das ist nicht wirklich mein Ding)
17:40 Uhr, Husti -im weiteren Verlauf nur noch Smutje genannt- hat sich in sein Revier -die Kombüse- verzogen, und beginnt dort klar Schiff zu machen. Wie in den vorangegangenen Jahren schon mehrfach erwähnt, steht ihm ja auf Grund seiner hervorragenden Leistungen im Bereich Catering und kulinarischer Betreuung der Titel "Chef de Cuisine" zu. Aber das ist mir echt zu lang um das im Laufe der folgenden sieben Tage gefühlte tausendmal zu schreiben. Deshalb der 'Arbeitstitel' Smutje. Aktuell bereitet er gerade die Lammkeule für morgen Mittag vor. Da tropft einem schon vom blosen hingucken der Zahn.
18:16 Uhr, Dieter stellt ein sogenanntes 'BeautyCase' auf den Tisch. Wenn ich nicht wüsste in welcher Branche er beruflich tätig ist, hätte ich mich jetzt stark erschrocken und aus reinem Selbsterhaltungstrieb mit dem Rücken in Richtung Wand gedreht. Als er es aufklappt bin ich dann doch etwas beruhigt. Das Teil beinhalten sein Fischfangequipment. Angelrolle, Haken, Zange, Messer, Angelschnur, Stahlvorfach usw.
18:22 Uhr, Grube beginnt nun ebenfalls sein Equipment offen zu legen. Man könnte das schon fast als 'Wettrüsten' bezeichnen. Jetzt fehlt nur noch Holger. Dem scheint das aber egal zu sein, der lässt sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen. Kann natürlich auch sein, daß der momentan nur zu faul ist seine 'Waffen' offen zu legen. Dieter tönt in Richtung Grube:"Die Kinderangel kannste weglegen. Am besten gleich in den Mülleimer !". Entweder hat Grube diese 'Kampfansage' nicht mitbekommen, oder dem fehlen einfach die nötigen Argumente. Jedenfalls lässt er sich nicht zu einer entsprechenden Antwort hinreißen.
18:28 Uhr, der Tisch für's Abendbrot wird gedeckt.
18:36 Uhr, erstes Abendbrot der Tour-2017. Wie immer am Anreisetag gibt's das 'StandardprogrammStandardprogramm Sülzblase rot und weiss sowie Leber- und Blutwurst, persönlich von Holger aus Thüringennach Irland importierte. Ergänzt durch selbstgemachtes Griebenfett vom Smutje und ebenfalls aus "D" importiertesSchwarzbrot. '.
19:06 Uhr, um die Verdauung anzuregen bzw. zu unterstützen kommen fünf Einheiten U-Berg zum Einsatz. (Nein, nicht fünf pro Person sondern in Summe) |