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» Tag-5 « 10. Mai 2018
Banagher - Shannonbridge
 

Heute ist Christi Himmelfahrt oder auch 'Herrentag, der eigentliche Grund unserer alljährlichen 'AngeltourAngeltour
"Ich fahre 'ne Woche nach Irland
um mal richtig einen zu Sau…"
Das geht nicht, da kriegt 'Mann' niemals
die Genehmigung von der Ehegattin.
Also läuft unsere jährliche Irlandreise
unter dem Projektnamen 'Angeltour'.
 
' nach Irland. Für alle aktiven Tourteilnehmer sozusagen ein Feier- oder sogar Festtag.

08:20 Uhr, die Kombüse lebt!
Der Smutje hat seinen Dienst begonnen. Wenn ich so auf die Uhr schaue, könnte man das fast schon als 'Spätschicht' bezeichnen. Der scheint dieses Jahr generell später anzufangen. Es gab schon Zeiten, da hatte der 'Frühschicht-Woche'. Da stand um diese Zeit das Frühstück schon auf dem Tisch. Gefühlt war das für mich immer mitten in der Nacht. Das war im Prinzip keine Woche Urlaub, sondern 'ne Woche 'Nachtschicht'.
Grube sieht das natürlich anders. Sobald der Geräusche aus der Kombüse hört, ist das für ihn wie eine Erlösung. Sozusagen der Startschuss "Ich darf jetzt endlich aufstehen".
Das ist wie mit kleinen Kindern. Sobald Du dich als Elternteil morgens im Bett bewegst, haste verloren. Ich kann mich da an Zeiten erinnern, da hab ich mich kaum getraut Luft zu holen.

08:22 Uhr, mit einem kurzen "Dann woll'n wir mal", gleitet Grube aus dem Bett und verschwindet -wohin auch sonst- in die Nasszelle.
Was mich allerdings irritiert, der war die ganze Nacht nicht auf dem Klo. Entweder hab ich's nicht gehört, was ich aber nicht glaube, denn ich hab wegen meiner Schulter wieder kaum geschlafen, oder Grube ist krank.

08:24 Uhr, der 'muss' krank sein. Gerade mal 2 Minuten war der in der Nasszelle. So schnell ging das noch nie, und die sonst üblichen Hintergrundgeräusche waren auch nicht zu hören.
"Muss ich mir jetzt sorgen machen ?", frage ich ihn. "
Wieso ?", meint er.
"Na Du hast doch gar nicht umgetopft".
"", sagt er, "das geht heute nicht".
Ich glaube, ab jetzt muss ich mir wirklich Sorgen machen. 





  jammern, nerven, frieren und andere Unpässlichkeiten

09:04 Uhr, es gibt Frühstück
Zur Feier des Tages serviert der Smutje Rührei mit reichlich Schinken, Speck und Zwiebeln. Dazu werden aufgebackene Baguetten gereicht. Genau die richtige Grundlage für einen langenTag.

09:14 Uhr, der geübte Leser vermutet richtig!
Fünf Einheiten U-berg helfen den fettigen Speck zu verdauen.

09:18 Uhr, "Und, wie siehts mit nem gepflegten 'Herrentags-Whiskey' aus ?", frag ich in die Runde, "einen guten Black Bush zur Feier des Tages".
"Ich nicht !", wehrt Dieter sofort ab.
Die restlichen Tourteilnehmer antworten ähnlich. "Aber nur bodenbedeckt bitte", oder "für mich nur ein winziges Schlückchen".
Ich kann das 'Gejammer' nicht mehr hören. Nächstes Jahr muss 'ne neue Crew ran, das nützt alles nichts. Höchstens den Smutje nehme ich wieder mit.

09:42 Uhr, wie sagt man so schön:"Auf einem Bein kann man nicht stehen !".

09:46 Uhr, nur Husti und ich stehen jetzt fest auf beiden Beinen. Dieter, Holger und Grube haben wieder von ihrem Veto-Recht gebrauch gemacht. Die müssen dafür aber den Rest des Tages humpeln.

10:00 Uhr, dem heutigen Feiertag entsprechend herrscht feinstes Wetter. Die Sonne scheint, kein Wind und kein Regen. Trotzdem hat der Bauleiter festgestellt, das die Heizung 'angeblich' nicht funktioniert. Wieso der allerdings bei dem Wetter mit der Heizung hantiert, entzieht sich meiner Kenntnis. Das werden wohl wieder seine weiblichen Gene sein, die hier zugeschlagen haben. Frauen frieren ja auch immer, selbst mit Jacke, Schal und Pullover in der prallen Sonne.
Allerdings könnte das auch ein Zeichen von ganz oben sein. Ich hab ja jeden Tag gebetet, daß die Scheißheizung kaputt geht. 

10:10 Uhr, Husti nervt wegen der Heizung, der will unbedingt daß ich den Vermieter informiere.
"Was willste den bei dem Wetter mit der Heizung? Wir haben strahlenden Sonnenschein !".
Jetzt stimmt Holger ebenfalls mit ein, der friert auch. In meinen Augen sind die krank. Draußen scheint die Sonne und die sitzen mit Pullover, Jacke und Schal im Boot und frieren. Naja, die sind ja schließlich Geschwister, und da haben die auch die gleichen Gene.

10:20 Uhr, Husti und Holger sind Baguetten holen gegangen. Dieter füllt die Wassertanks und Grube hat einen weiteren Versuch bezüglich 'umtopfen' gestartet. Ich selber bin auf dem Weg hoch ins Office vom Vermieter, wegen der Heizung.

10:30 Uhr, der Heizungsmann kommt.

11:00 Uhr, die Heizung läuft noch nicht.

11.30 Uhr, der Heizungsmann hat 'aufgerüstet', der hat schweres Geschütz aufgefahren. Ich glaube, der hat die komplette Serviceausrüstung -oder 'Equipment' wie der Deutsche sagen würde- des Vermieters auf unser Boot gebracht.
Früher bestand so eine Heizung aus einem Brenner und einem Bimetall als Temperaturfühler. Das Ding hat dann die Heizung bei Überhitzung abgeschaltet. Notfalls hat man da bissel 'dranrumgebogen' und gut war's. Jedenfalls konnte man die Heizung irgendwann wieder starten.
Heute braucht man für eine Heizungsreparatur gefühlte zehn Messgeräte, einen Laptop und möglichst noch 'ne entsprechende App auf dem Smartphone.

12:00 Uhr, wir  Husti und Holger können immer noch nicht heizen. Aber ich weiß jetzt, daß im Zeitalter von Computer und Internet eine simple Heizung ähnlich wie ein Raumschiff funktioniert. Die hat jetzt auch eine Steuereinheit, eine Regeleinheit, eine Temperaturmesseinheit und ganz wichtig einen Fehlerspeicher mit Bluetooth-Schnittstelle. Und hier kommt dann die Applikation auf dem Mobiltelefon mit Internetzugang ins Spiel.
Der Heizungsmann hat nämlich über diesen Weg herausgefunden, daß nicht die Heizung selber sondern 'nur' die Regeleinheit defekt ist.

12:06 Uhr, so eine Regeleinheit liegt natürlich nicht 'sinnlos' beim Vermieter im Regal. Nein, die muss erst bei irgendeinem Ersatzteilhändler bestellt werden.
Da unsere Tage hier auf dem Shannon aber begrenzt sind, und wir heute eigentlich noch weiter fahren wollen, haben wir jetzt einen 'Block-Heater' -ein Heizgebläse- vom Vermieter bekommen. Da das Gerät allerdings nur mit Landstrom läuft, gab's noch eine Smardcard oben drauf. Mit der können wir dann 'kostenfrei' Strom für den Heizlüfter beziehen.

12:08 Uhr, das Heizungsproblem ist nun 'gelöst', und wir können endlich starten. Für den heutigen Tag habe ich Shannonbridge  als Etappenziel festgelegt. Das ist zwar nur eine ziemlich kurze Etappe, aber jetzt um die Zeit noch hoch bist Athlone ist mir zu stressig.

12:14 Uhr, die üblichen Verdächtigen sitzen in vertrauter Runde und halten die Angeln ins Wasser. Ich gehe aber davon aus, daß hier und heute in Sachen 'Hechtspieße' nicht mehr viel passiert.

12.32 Uhr, mit den Worten "Auftrag vom Küchenchef" reicht mir Dieter 'nen Grog hoch.
Rein von den Temperaturen her ist's zwar Blödsinn, aber ehe der Rum schlecht wird, oder wir den wieder mit nach Hause schleppen, war das schon eine gute Entscheidung vom Smutje.

12:38 Uhr, wir passieren den Abzweig zum Grand Canal

12:40 Uhr, der Smutje reicht 'Herrentagsspieße'. 

12:50 Uhr, ein seltener Anblick
Husti ist mittlerweile auch auf dem Oberdeck präsent und hat neben mir Platz genommen. Vorsorglich hat er die leeren Guinnessgläser mitgebracht. Das ist ja schon mal in die richtige Richtung gedacht, würde ich sagen.

12:54 Uhr, Grube hat das Catering übernommen und lässt die Luft aus den Gläsern.

13.20 Uhr, Holger scheint das Handtuch geworfen zu haben. Der hat seine Angel zur Seite gelegt.
"Der ist moralisch am Boden zerstört, weil ICH den ersten Hecht habe !", meint Grube.
"Den 'Ersten' hast Du erst, wenn die Taucher befragt wurden. Noch ist die Sache nicht eindeutig bewiesen". 

13:26 Uhr, zur Aufmunterung oder Ansporn macht Husti mit der Flasche Black Bush die Runde.





  zerstörte Legenden, Teatime und die große Huldigung

14:06 Uhr, Shannonbridge "Power Station" ist in Sicht. Die letzte Chance nochmal was an den Haken zu bekommen.
Holger scheint moralisch doch noch nicht zerstört zu sein. Der sitz jetzt auch wieder mit im Kreise der 'Petrijünger' und badet seinen Gummifisch.

14:18 Uhr, wir sind jetzt unmittelbar auf Höhe vom Kraftwerk   Der 'Legende' nach sollen die Hechte hier reihenweise in Selbsttötungsabsicht auf vorbeischwimmende Angelhaken warten.

14:24 Uhr, das mit den Suizid gefährdeten Hechten scheint wohl doch nur eine Legende zu sein.

14:36 Uhr, die namensgebende Brücke liegt hinter uns. Jetzt nur noch einen guten Liegeplatz finden, und dann ist Dienstschluss für mich.

14:40 Uhr, das Boot liegt gut vertäut auf der Innenseite vom neuen Anleger. Und rein 'zufällig' ist hier auch der noch letzte freie Landstromanschluss. Somit ist der Tag für die 'Mädels' an Bord auch gerettet. Die können dann später heizen bis die Schwarte brennt.

14:48 Uhr, in der Kombüse wird 'ne 'Hochleistungsschicht' gefahren. Der Smutje brutzelt die Steaks.

14:50 Uhr, dem Anlass entsprechend wurde Dienstkleid befohlen. Das ist immer am Tag der Anreise und zur 'Huldigung' -die ja heute noch ansteht- zu tragen. Außerdem ist heute ja Feiertag, und da läuft der Mann von Welt nicht im Jogginganzug rum.

15:10 Uhr, es ist angerichtet. Der Smutje kredenzt das Festtagsmahl.
Es gibt Steaks mit Champignons und aufgebackenen Baguetten. Abgerundet wird das ganze durch einen gepflegten Rotwein (15,99€ die Pulle) der Marke "Parkville Reserve". Hierbei handelt es sich um einen Merlot mit der Aufschrift "2016 WINE OF AUSTRALIA".
Damit es nicht ganz so 'fremd' auf dem Tisch aussieht, stehen da noch die gewohnten fünf Underberg und 'ne Flasche Black Bush. Bei älteren Herren könnten nämlich leichte Änderungen im gewohnten Umfeld zu schweren Irritationen führen. 

15:46 Uhr, das Mittagsmahl war allererste Güte, und als i-Tüpfel jetzt noch ein obligatorischer U-Berg.

16:04 Uhr, meine Frage bezüglich 'ner Runde Whiskey ist mal wieder kollektiv ignoriert bzw. mit Ablehnung beantwortet wurden.

16:06 Uhr, zum Glück bin ich in der Lage einen guten Whiskey auch alleine trinken und genießen zu können.
Wobei so richtig genießen kann ich's gar nicht. Mir macht meine Schulter ernsthaft Probleme. Ich finde keine Stellung, in der ich schmerzfrei sitzen kann. Am ehesten geht's eigentlich im Stehen. Aber den ganzen Tag stehen ist auch Scheiße.

16:44 Uhr, damit nach uns kommende Boote bzw. deren Crews nicht auf dumme Ideen kommen, belegt Holger die letzte noch frei 'Zapfsäule' prophylaktisch mit unserem Stromkabel. Das dient jetzt sozusagen als Platzhalter -oder Dummy wie der Deutsche sagt- für später, wenn es die 'Mädels' wieder gelüstet frieren zu wollen.

16:50 Uhr, Mittagschlaf!!

18:18 Uhr, Teatime
Ich gehe spontan davon aus, daß Grube der Urheber dieser Aktion war. Böse Zungen behaupten ja, daß der als Kind schon einen komischen Geschmack hatte. 
Der Smutje hat ja eigentlich irgendwelchen 0815 Wald- und Wiesentee aufgebrüht. Grube selber aber nach einem Ingwer-Tee verlangt. Wie gesagt, der war als Kind schon anders.

18:54 Uhr, die 'HuldigungHuldigung
Da werden Mitglieder der Crew für besondere Verdienste während der jeweiligen Tour geehrt.
 
' steht an.
Nachdem von 2014 bis 2017 immer Dieter ohne Unterbrechung den Titel errungen hatte, ist es dieses Jahr Grube, dem ich die Urkunde zum "1. Hechtfänger1. Hechtfänger
Derjenige, der den ersten Hecht fängt,
bekommt den Titel "1. Hechtfänger" verliehen. Es kommen aber nur Hechte
in die Wertung, die auch sicher an Bord
gebracht wurden. Eventuell wieder
"Abgerissene" werden nicht berücksichtigt.
 
" überreichen muss  darf.
Irgendwie hab ich aber ein ungutes Gefühl. Wie der Hecht wirklich an Grubes Angelhaken gekommen ist konnte nämlich bisher noch nicht zweifelsfrei geklärt werden. Somit hängt irgendwie noch ein leichter Schleier von Manipulation über der ganzen Sache. 
Grube selber scheint das aber völlig egal zu sein. Der ist aufgeregt wie ein kleines Kind vor'm Weihnachtsmann und strahlt über alle vier Backen. Für ihn zählt nur, daß er den 1. Hecht an Bord geholt hat. Wie der am Ende an den Haken gelangt ist, spielt keine Rolle. Das ist im Regelwerk auch nicht explizit festgeschrieben.

18:58 Uhr, darauf einen Whiskey!
Diesmal trinken alle mit. Ob nun aus Ehrfurcht, Solidarität oder Mitleid mit Grube, entzieht sich meiner Kenntnis. Ist mir ehrlich gesagt auch scheißegal, Hauptsache ich muss nicht wieder alleine trinken.
Wenn ich allerdings das verzerrte Gesicht von Grube sehe .... Also 'genießen' sieht irgendwie anders aus. Da ist nicht mal ansatzweise irgendwas von Genuss zu erkennen. Ich gehe mal davon aus, daß er selber nur aus Gruppenzwang mitgetrunken hat.





  künstliche Intelligenz, große Nägel und sechs Spieße

19:06 Uhr, wie erwartet, die Mädels frieren. 
Holger drängelt mich doch endlich mal die Smardcard durch den Kartenleser zu ziehen und den Stromfluss zu aktivieren.

19:08Uhr, das Gerät erkennt die Karte, sagt mir, daß ich 10 unverbrauchte Einheiten drauf habe und ich jetzt die benötigten Units buchen bzw. kaufen soll.

19:16 Uhr, liegt's mal wieder am Alter, bin ich zu blöd oder ist das Scheißding einfach nur defekt?Ich habe jetzt alles versucht. Ich komme immer nur bis zur der Stelle "Pay Units". Danach kann ich eintippen was ich will, da passiert nix, außer daß irgendwann wieder der selbe Text im Display steht.
Es gibt ja Menschen, die auf künstliche Intelligenz -wie sie in dieser 'Steckdose' hier implementiert ist- abfahren und mit der auch kommunizieren wollen. Mein Ding ist das jedenfalls nicht. Ich möchte selber bestimmen ob ich jetzt Strom kriege oder nicht. Außerdem weiß ich mittlerweile selber, daß ich ein Guthaben von 10 Einheiten auf der Smardcard habe. Dazu brauch ich kein Stück Silcon, welches mir das in Endlosschleife mitteilt.

19:18 Uhr, die üblichen schlauen Sprüche und Empfehlungen der Crew ignorierend, drücke ich Holger die Smardcard in die Hand. "Hier, Du bist Ingenieur, versuch es selber. Aber zeig mir dann bitte, wie es richtig gemacht wird".

19:22 Uhr, wir haben immer noch keinen Strom.

19:30 Uhr, mich hat der Ehrgeiz gepackt, ich will's jetzt wissen. Das kann doch nicht sein, daß wir zu dämlich sind dem Gerät paar KW's an Strom zu entlocken.
Ich frage auf einem der vor uns liegenden Boote, ob es bei denen funktioniert, und wie die es gemacht haben.

19:36 Uhr, der Typ vom Boot vor uns, der ca. 30 bis 40 Jahre jünger ist als ich, kommt auch nur bis zu der Stelle wo ich immer gescheitert bin.
"Also bei uns vorne", meint er, "da 'sagt' man hier jetzt einfach wieviel KW man haben möchte, tippt das ein und dann auf OK".
"Na dann 'sag' mal 4KW", sag ich zu ihm. Er tippt und tippt und tippt ....
"Das geht hier nicht. Ich kann drücken was ich will, das Ding nimmt nichts an. Ich glaube der Stromanschluss hier ist kaputt".
Genau das wollte ich hören. Für mich war das jetzt die erlösende Antwort. Es scheint also nicht am Alter zu liegen, und zu blöd bin ich auch nicht. Es liegt schlicht und einfach an der 'künstlichen Intelligenz' dieser Steckdose. Die ist entweder nicht gewillt oder zu dämlich uns mit Strom zu versorgen.

19:40 Uhr, bei den 'Mädels' kommt die Nachricht natürlich nicht gut an. Eine kaputte Heizung ist für die genau so schlimm wie 'ne leere Schnapspulle für einen Alkoholiker. 

20:02 Uhr, wir sind auf dem Weg zu "J.J. Killeen

20:16 Uhr, die ersten fünf Guinness stehen auf dem Tisch.
Der 'Kneiper' hat uns ein Puzzle gebracht. Das besteht aus diversen Holzteile, die zu einem 'T' zusammengesetzt werden müssen. Ich kann mich schwach entsinnen, daß wir das vor paar Jahren schon mal bekommen hatten. Und noch schwächer erinnere ich mich daran, daß ein größeres Teil des Puzzles diagonal in der Mitte liegen muss.

20:20 Uhr, das "T" ist gelöst.

20:22 Uhr, der Wirt bringt jetzt ein Puzzle 'V2.0'
Diesmal geht es darum 6 große Nägel so zu positionieren, daß die alle auf einem fest in einem Holzklotz fixierten 7. Nagel liegen ohne irgend einen anderen Gegenstand zu berühren.
Dieter und Grube sind eifrig bemüht die Sache zu lösen. Holger greift auch mal kurz ein und Husti geht's am Arsch vorbei. Der glotzt lieber den hier anwesenden Frauen hinterher.

20:30 Uhr, ich habe mal meine fragmental noch vorhandenen Grundkenntnisse bezüglich Schwerkraft und Hebelgesetze aus dem Physikunterricht hervorgekramt und kombiniert. Die Nägeln sind jetzt korrekt positioniert und ausbalanciert. 
Ein gesunder Menschenverstand und logisches Denken sind eben doch etwas anderes als künstliche Intelligenz. Die Anzeige von der 'mitdenkenden' Steckdose am Bootsanleger hätte hier bestimmt nur permanent wiederholt, daß ich 6+1 unbenutzte Nägel zur Verfügung habe.

21:30 Uhr, noch 'ne Runde Guinness.

22:06 Uhr, wir befinden uns auf dem Rückweg zum Boot.

22:22 Uhr, der Smutje hat 'ne Extraschicht eingelegt. In der Kombüse brutzelt es wie in einer Großküche.

22:30 Uhr, von einem Fang-'Erfolg' kann man dieses Jahr nicht wirklich sprechen. Die anderthalb Hechte von Grube haben gerade mal für 6 Spieße gereicht. Aber immerhin, es gibt Hechtspieße.

22:50 Uhr, wie mittlerweile gewohnt muss ich meinen Whiskey alleine trinken. Wobei alleine leicht übertrieben ist. Husti unterstützt mich etwas dabei. Dem 'durfte' ich auch ein winziges Schlückchen einschenken.

23:10 Uhr, Holger und Grube sind bereits ins Reich der Träume entschwunden. Dieter macht den Abwasch und ich schweige mit Husti um die Wette. Etwas trinken will -außer mir- auch keiner mehr. Ich denke mal was einen stimmungsvolle Abende angeht, da ist noch reichlich Luft nach oben.

23:20 Uhr, meine Schulter nervt wieder. Egal wie ich Kopf oder Hals drehe, ich finde keine Entspannung. Ich glaube, ich gehe auch schlafen.

23:22 Uhr, Licht aus!


* * * Gute Nacht * * *

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