Trügerische Ruhe

08:05 Uhr, Noch herrscht Ruhe an Bord. Mein gestriger Wink mit dem Zaunspfahl (Baguetten nicht vor 09:00 Uhr) scheint angekommen zu sein. Das einzige Geräusch was zu hören ist, stammt von den Regentropfen die auf unser Boot runtergehen.

08:20 Uhr, Das mit dem angekommenen Wink war wohl doch eine Fehleinschätzung meinerseits. Seit mindestens 10 Minuten läuft permanent die Wasserpumpe und sind Schritte zu hören. Ich gehe davon aus, daß das aus der "Ü-60" Kabine kommt. Warum müssen manche Menschen zu nachtschlafender Stunde solch einen Lärm veranstalten? Ist das die langsam einsetzende Altersboshaftigkeit oder einfach nur die Vorstufe einer ebenfalls dem Alter geschuldeten Inkontinenz?
Ich versuche krampfhaft den Lärm einfach auszublenden, aber das ist zwecklos. Daß da schon jemand anders durchs Boot trampelt ist für Grube ein willkommener Anlass auch endlich aufstehen zu dürfen ohne sich von mir einen Anschiss einzufangen..


       Er ist wieder da!

08:46 Uhr, als auch ich den Salon betrete, spricht gerade der Führer im Radio.  (.... kurze Denkpause ....)
Nein, nicht DER, sondern "Stromberg"-Darsteller Christoph Maria Herbst. Er liest das bereits gestern erwähnte Hörbuch "Er ist wieder da" von Timur Vermes, Eichborn Verlag 2012.
 

Er ist wieder da: Adolf Hitler erwacht im Jahr 2011 unter freiem Himmel in seiner nach Benzin riechenden Uniform und hat einen Filmriss. Egal wem er begegnet, alle halten ihn für einen begnadeten Schauspieler.
Es ist einfach köstlich das heutige Deutschland, an dessen Spitze eine "klobige Frau mit der zuversichtlichen Ausstrahlung einer Trauerweide" steht, aus der Sicht eines ewig gestrigen neu erklärt zu bekommen. Dank der durch "Deutsche Ingenieurskunst" geschaffenen Möglichkeiten wie das "Internetz", den "Computerapparat mit Mausgerät" oder "Youtube" gelingt es ihm eine neue und steile Karriere zu starten. Er tritt beim Türkischen Comedian "Ali Wizgür" auf, gewinnt einen Prozess gegen die Bild, mischt die NPD Parteizentrale in Berlin-Köpenick auf und bekommt seine eigene Fernsehshow wo Renate Künast der erster Talkgast ist. Etliche Politiker fordern ihn auf in die jeweilige Partei einzutreten. Genial auch wie er Bekanntschaft macht mit "tragbaren Telefongeräten" oder einem flachen "Fernsehempfangsgerät mit Bedienkästchen", wo scheinbar nur primitive Kochsendungen laufen und Klingeltöne verkauft werden.
Das Ganze ist eine schonungslose Abrechnung mit dem heutigen mediengeilen Wahnsinn. Alle, die nicht zwanghaft und ständig jedes Wort oder Zitat auf politische Korrektheit prüfen müssen, werden von diesem Buch hellauf begeistert sein. Für mich das Beste was in den letzten Jahren auf dem Deutschen Literaturmarkt erschienen ist.

       Regen, Hechte und Größenwahn

09:06 Uhr, das Wetter sieht nicht gut aus, es regnet immer noch. Ich sehe Quaddel mit 'ner großen Tüte unterm Arm den Anleger runterkommen. Das sind sicher die frischen Baguetten. "Hej Smutje, Du kannst die Eier ansetzen!".

09:24 Uhr, es gibt Rührei mit Schinken und Speck und U-Berg. Jetzt wo wir den 'Heber' haben, gibt's endlich Ei 'gerührt'. Ich versteh's immer noch nicht. Aber egal, ich denk einfach nicht mehr drüber nach. Ich esse die Eier ab jetzt so wie sie kommen. Egal ob gekocht, gespiegelt oder gerührt.

09:38 Uhr, der Bauleiter zieht sich schon wieder den perversen Käse rein, und Grube schlägt jetzt auch zu.
Die Nase ist ja bekanntlich die 'Pforte' zum Gehirn, und das signalisiert mir:"Gefahr!!!". Ich muss also den Stinker wieder entsorgen. "Ehj, lass den hier, der wird doch nur nass!", meint Grube. "Ist mir scheißegal!", sage ich. "Dann geh raus und wickel ihn ein oder friss das Drecksgelumpe endlich auf!".

10:04 Uhr, das Wetter ist immer noch beschissen, Nieselregen und ziemlich starker Wind. Wir warten mal bis Mittag, evtl. wird's noch etwas besser. Bis Athlone ist's s ja nicht mehr weit. Das Stück schaffen wir auch an einem halben Tag.

10:28 Uhr, Grube ist mit seinem Lieblingsspielzeug draußen und meldet "B." das aktuelle Geschehen.

10:40 Uhr, das Wetter hat sich noch nicht geändert. Im Radio spricht wieder der Füh Stromberg. Einfach nur köstlich

10:50 Uhr, Holger, Dieter und Quaddel spielen Skat. Der Smutje trifft in der Kombüse die ersten Vorbereitungen fürs Mittag. Laut Plan gibt es heute Makkaroni mit und mit ohne roter Soße.

11:06, aus der Kombüse riecht es streng, mir wird langsam mulmig. Das ist wieder das kaloriengeladene Gemisch aus gebratenem Speck und anderen 'Resten' die bei solch einer Gelegenheit mit durch die Pfanne gehen. Gut, momentan gibt es am Shannon nur noch begrenzte Möglichkeiten Müll zu entsorgen. Aber muss dann alles gleich durch die Pfanne gezogen werden? 

11:10 Uhr, Grube will mal 'ne Runde spazieren gehen und paar Fotos schießen. Fotos, bei dem Wetter?!? Ich vermute stark, der will wieder heimlich telefonieren. Der Smutje gibt ihm prophylaktisch den Auftrag, Butter mitzubringen.
Jetzt fängt auch Dieter an die Nase zu rümpfen. "Ich gehe glaube auch mal spazieren.", meint er

11:38 Uhr, Grube kommt zurück und hat die beauftragte Schachtel Butter mit. Am Himmel wird es langsam etwas heller und der Regen hat auch nachgelassen.

11:46 Uhr, das Wetter hat sich leicht gebessert, zumindest regnet es nicht mehr. Jetzt oder nie! Wir legen ab und setzen die Fahrt in Richtung Norden fort. Heutiges Etappenziel ist Athlone.

12:08 Uhr, die Angeln sind frei gegeben.

12:16 Uhr, irgendwas klappert, ich kann aber auf Grund des Windes nicht wirklich lokalisieren wo das Geräusch herkommt. Langsam werde ich nervös. Aber dann die Erlösung, mehr durch Zufall entdecke ich in der Ferne eine auf der  linken   ach nee, das heißt ja seemännisch korrekt, 'Backbord'. Also auf der Backbordseite sehe ich eine der wenigen noch verbliebenen Torf-Bahnen. Da diese leider zu einer aussterbenden Spezies gehören und gerade gutes Fotolicht herrscht, mache ich schnell ein Bild und zusätzlich noch eine Videoaufnahme von dem Teil. So kommen vielleicht meine Enkel und Urenkel auch mal in den Genuss solch ein seltenes Gefährt zu bestaunen.

12:22 Uhr, es wird zunehmend heller und die Sonne versucht auch ganz zaghaft sich in Szene zu setzen. In der Ferne ist schon die Klosterruine von Clonmacnoise zu sehen. Das wäre 'ne gute Gelegenheit fürs Mittagessen.

12:30 Uhr, "Chef de Cuisine zum Käpt'n!". Quaddel gibt die Anweisung umgehend weiter und ruft in die Kombüse runter:"Herr Bauleiter, Du sollst mal hoch auf die Brücke kommen!".
Ich frage den Smutje wie's mit der Mittagsplanung aussieht. "Wir haben ca. noch zehn Minuten bis Clonmacnoise. Soll ich anhalten wegen Mittag oder wollen wir bis Athlone durchfahren?". "Nö, nicht halten, wir fahren durch bis Athlone.", meint der Smutje.

12:42 Uhr, der Smutje bringt mir 'nen 'Tee'. Schon am Geruch merke ich, daß es sich dabei wieder um die besondere Sorte mit 'ner gewissen 'Umdrehungszahl' handelt.

13:10 Uhr, "Halt Hecht!". Zum Glück hab ich diesmal meinen Tee schon getrunken, so daß ich mich voll drauf konzentrieren kann, das Boot in Position zu halten. Grube scheint irgendwie einen Lauf zu haben. Das ist jetzt schon der zweite Fisch innerhalb von zwei Tagen. Setzt man das ins Verhältnis mit den Fangquoten der letzten Jahre, ist das locker 'ne Steigerung von gut 200%!  
Wahrscheinlich ist es der verführerische Duft des Erfolges, an dem er geschnuppert hat. Mit den provokanten Worten:"Na, wollen wir mal die Seiten wechseln?!?", will er scheinbar Holger aus der Reserve locken. Der sieht die Sache aber gelassen. "Nee, lass mal. Den Ersten kann ja jeder fangen. Ich kümmere mich um die 'Großen Fische'!". "Genau", ergänzt Quaddel. "Fang Du erst mal den Kleinkram, wir holen dann die dicken Dinger raus.".
Ich selber bin ja nicht wirklich ein bekennender Angler. Aber genau diese Dialoge sind es, die mich am Angel-'Sport' faszinieren.


       Gegenspritze und Bauleiterklo

13:50 Uhr, es ist wieder etwas windiger und kühler geworden. Der 'weiche' Teil der Crew hat sich unter Deck verkrochen. Ich könnte wetten, daß der Smutje dort mit Hochdruck dran gearbeitet hat, die Heizung an ihre Lastgrenze zu treiben und sämtlichen Sauerstoff aus dem Salon zu verbannen.
Sicher auch eine Nachwirkung des Erfolgsgeruches ist die Tatsache, daß Grube jetzt neben mir auf der Flybridge sitzt. Aber egal aus welchem Grund, wichtig ist, daß er als einziger zur Stange hält und sich nicht in den überheizten Salon unter Deck verkrochen hat. Da erkennt 'Mann', was wahre Freunde sind.
Wenn man es genau betrachtet, sitzt nicht er neben mir, sondern ich neben ihm. Er selber sitzt nämlich auf dem Kapitänsstuhl und hält das Steuer fest in der Hand. Das habe ich, dem Drängen vom Pinkelmännchen nachgebend, temporär an ihn übergeben. So hab ich die Gelegenheit auch mal einen 'richtigen' Schluck aus der Whiskeyflasche nehmen zu können. Prost!

14:22 Uhr, wir haben in Athlone vor der Schleuse festgemacht. Wie es aussieht wird hier gebaut. Zumindest steht oben ein "Waterways Ireland" Auto und es läuft ein Notstromaggregat.

14:30 Uhr, die Schleuse öffnet sich, ich starte den Diesel. Es geht aber nur ein Tor auf. Die linke Seite bleibt zu. Weiter passiert erst mal nichts. Hier gibt es auch keine Ampel die Signal gibt, wenn man einfahren darf. Die 3 (drei) 'Bediensteten' die oben am Schleusenwärterhaus zu sehen sind, machen auch keinerlei Gesten die evtl. eine Aufforderung zum Einfahren sein könnten. Was nun, soll ich einfach reinfahren mit der Option mir einen Anschiss einzufangen? Zum Glück gibt mir ein Crewmitglied von einem Boot was gegenüber am Anlieger liegt den Hinweis, daß die momentan immer nur ein Tor aufmachen.

14:44 Uhr, ohne Anschiss haben wir die Schleuse passiert.
Als wenn jemand ganz da oben den Schalter umgelegt hätte, herrscht plötzlich feinstes Sommerwetter. Herrlicher Sonnenschein, kaum Wolke am Himmel und absolute Windstille.

14:50 Uhr, kaum angelegt macht der Smutje Stress mit dem Mittagessen. Es gibt wie bereits erwähnt Makkaroni mit und mit ohne roter Soße. Ich hasse rote Soße, und genieße meine Makkaroni mit Schinken und Käse.

15:14 Uhr, vom Essen leicht schwanger, hängen alle in den Seilen. Außer Quaddel, der haut sich noch sämtliche Reste rein. Husti mein:"Du lässt nichts umkommen, oder?". "Nee, bei sowas nicht. Da muss ich aber entsprechend Gegenspritzen", gibt Quaddel zur Antwort. Für den Rest der Crew gibt's auch 'ne Gegenspritze, aber in Form von U-Berg.

15:20 Uhr, die allgemeine 'Fresstarre' hat eingesetzt. Keiner will sich mehr bewegen geschweige denn aufstehen. Dadurch ist mir der direkte Weg in Richtung Kapitänstoilette in der Bugkabine versperrt. Deshalb muss ich leider die Option 'Bauleiterklo' wählen. Der Stammleser ahnt sicher schon was jetzt kommt.

15:22 Uhr, da ist es wieder passiert. Bei Schriftstellern spricht man gelegentlich von einer Schreibblockade. Ich will zwar nicht schreiben, aber jedes mal wenn ich hier im Bauleiterklo stehe und der Sache freien Lauf lassen will, bin ich blockiert.
Das permanent der Klodeckel unten ist und nicht auf Standby steht, daran hab ich mich über die Jahre schon gewöhnt. Mal abgesehen von dem Waschlappen mit der Aufschrift "Fürs Ärschli" würde ich die Gesamtatmosphäre hier in der Nasszelle als beklemmend antiseptisch bezeichnen. Alles glänzt und ist porentief rein. Angesicht der Tatsache, daß nicht mal S…haare auf dem Boden liegen und sogar der Beckenrand scheinbar poliert ist, bekomme ich ein schlechtes Gewissen. Da hab ich immer im Hinterkopf, daß sich trotz größter Sorgfalt, anschließender Beckenrandendreinigung und wiederholter Sichtkontrolle trotzdem noch irgendwelche Restpuren finden lassen. Wenn dann der Bauleiter eine Nachkontrolle durchführt, wovon ich ausgehe, dann ist die Kacke wieder am Dampfen. Ihm, als bekennenden 'Sitzpinkler', kann sowas natürlich nicht passieren. Aber in Zeiten wo die letzten männlichen Bastionen fallen oder schon gefallen sind, die Frau schon lange nicht mehr am Herd steht und sogar ihre eigene Kreditkarte besitzt, möchte ich wenigstens noch meinen Mann 'stehen', und wenn es nur noch beim Pinkeln ist.    

Eine Frage stellt sich mir aber immer noch. Wozu dient eigentlich die Tube Handcreme, die auf der Konsole neben dem Spiegel steht? Da lass ich meiner Fantasie mal lieber keinen freien Lauf. Sonst bekommt das Tagebuch noch Überlänge.  

15:30 Uhr, es ist mal wieder Zeit für eine Bestandsaufnahme. Ich zähle 2x1L Jameson, 1x0,75L Jameson (angetrunken), 1Fl Bommerlunder, 1Fl Pott (ebenfalls schon angetrunken) und noch diverse Flachmänner. Ich glaube, Quaddel allein hat schon mindestens 4 bis 5 Stück von den Dingern mitgebracht.

15:34 Uhr, in früheren Zeiten bin ich immer im Laufe des Nachmittags hoch zum Hafenbüro und hab die 'Formalitäten' erledigt. Diesmal kommt aber ein Mitarbeiter direkt zu uns ans Boot um die Übernachtungsgebühr einzufordern. Für die 12.-€ bekommen wir auch noch die PIN fürs große Gittertor oben am Ausgang der Marina.


       Rote Ampeln, fehlende PIN's und ein Wink des Schicksals

16:02 Uhr, ich befinde mich gerade im Einschlafstatus, als ich jäh wieder ins reale Leben zurückgerissen werde. Grube, der in der Nasszelle verschwunden war, ist mal wieder der Verursacher merkwürdig klingender Geräusche. Mein erster Verdacht hat sich nicht betätigt. Er hustet nicht, also können's auch keine Flatulenzen sein. Als er dann aber zu fluchen beginnt, daß das Wasser nicht abläuft, ist mir die Quelle dieses Geräusches klar. Es ist der Pimpel, mit dem er scheinbar versucht das verstopfte Abflussrohr zu überlisten.

16:18 Uhr, Grube liegt im Bett und telefoniert mit "B.". Der Mensch ist echt krank.  

18:02 Uhr, ich sitze im Salon und fröne der Langeweile. Das mit dem Mittagsschlaf war mal wieder 'ne Nullnummer, zumindest der Meinige.Dieter und Holger hängen ebenfalls hier rum und lesen diverse Manager- bzw. Finanzmagazine. Die liegen hier schon seit Tagen überall im Salon rum. Keine Ahnung wer die mitgebracht hat. Ich könnte mir aber gut vorstellen, daß die vom Bauleiter stammen.
In der Ü-60 Kabine herrscht wieder Erwarten noch absolute Funkstille. Warum ist das nicht auch mal am Morgen so, wenigsten so bis gegen halb oder um Neun?Grube kommt mit einem zufriedenen Grinsen aus der Koje. Dieser 'achhabichschöngeschlafenundtelefoniert' Ausdruck im Gesicht vermittelt mir die Gewissheit, daß er im Gegensatz zu mir bestimmt bestens geschlafen hat.

18:30 Uhr, die Crew ist wieder komplett. Wir beschließen einen kleinen Stadtrundgang zu tätigen. Zur Sicherheit schreibe ich mir noch "1389E" mit Kuli auf den Unterarm. Das ist die PIN mit der wir oben am Eisentor wieder rein kommen.

18:36 Uhr, wir biegen rechts ab und wollen über die Brücke auf die andere Seite vom Shannon. Vielleicht können wir ja noch mal auf die alte Festung hoch. Husti und Dieter sind aus irgend einem Grund auf der anderen Straßenseite gelandet und stehen jetzt an der roten Ampel. Kein Problem, die sehen ja wo wir hingehen.

18:38 Uhr, die stehen immer noch an der Ampel.

18:40 Uhr, die Ampel zeigt immer noch rot. Ich habe zwar schon die Hälfte der Brücke hinter mir aber noch Sichtkontakt zu Husti und Dieter.

18:42 Uhr, mittlerweile bin ich stehen geblieben. Ich glaube das ist eine sogenannten Bedarfsampel. Die zeigt immer rot für Fußgänger. Es sei denn, der Fußgänger zeigt 'Bedarf' an, indem er einen an der Ampel befindlichen Knopf drückt. Wenn jetzt natürlich, wovon ich ausgehe, die Bedienungsanleitung in Englisch ist, dann stehen die da in 'ner Stunde immer noch und warten auf grün.

18:48 Uhr, wir stehen inklusive der beiden Ampelexperten an der alten Festung und müssen leider feststellen, daß alle Tore geschlossen sind. Na gut, besichtigen wir eben paar Pubs.

18:52 Uhr, Seans' Bar 13 Main St. Athlone, die Vernunft hat gesiegt!
Wir gehen jetzt noch nicht rein. Heute Abend ab 22:00 Uhr ist Livemusik, da wollen wir dann zuschlagen. Wir begnügen uns vorerst damit noch diverse Pups von 'außen' zu betrachten.

19:08 Uhr, das Wetter lädt nicht gerade dazu ein jetzt noch weiter hier rum zu latschen. Es ist regelrecht ungemütlich geworden. Eiskalter Wind und dunkle Wolken ziehen auch auf. Rückzug!

19:30 Uhr, wieder zurück am Eisentor, der Smutje fehlt. "Wo is'n dein Bruder?", frage ich Holger. "Der sucht 'ne Telefonzelle.". Jetzt bin ich mir endgültig sicher, der will Grube den Rang 'abtelefonieren'.
Als wir los sind, war das Tor noch offen, jetzt nicht mehr. Ein kurzer Blick auf meinen Unterarm, 1389E auf der Tastatur eingetippt, klick das Tor geht auf. Holger meint:"Ich warte besser mal hier. Das geht doch sonst voll in die Hose.". Mir ist sofort klar was er damit sagen will. Ich gehe davon aus, daß Husti sich die PIN bestimmt nicht auf den Unterarm geschrieben hat.

19:36 Uhr, höchste Zeit für einen Whiskey. Im Radio spricht wieder der "Stromberg".  

20:00 Uhr, wie bereits gestern vermutet bzw. befürchtet, die Heizung läuft.Der Smutje ist unten in seinem 'Hobbybereich' und kümmert sich ums Abendbrot. Der Plan sagt, es gibt Karli's. Auf dem Tisch steht zum wiederholten male 'ne Flasche Wasser. Für mich ein untrügerisches Zeichen, daß wir langsam aber sicher alt werden.

20:30 Uhr, der Smutje serviert Karlsbader Schnitte. Natürlich darf auch die gewohnte Worcestersauce aus dem Hause "Exzellent" Feinkost Dresden GmbH nicht fehlen. Abgerundet wird das Ganze wie immer durch Guinness und Jameson.

20:36 Uhr, die letzte 075'er Jameson ist alle. Draußen schüttet es wie aus Kannen. Hoffentlich hört das bald auf. Bei dem Scheißwetter macht es bestimmt keinen Spaß noch mal rüber bis zu Sean's Bar zu laufen.

21:08 Uhr, eine von den beiden Literflaschen steht auf dem Tisch, Stromberg spricht immer noch und die Stimmung ist gut. Der Wille in den Pub zu gehen, scheint sich allerdings in Grenzen zu halten. Insgeheim hofft, glaube ich, jeder, daß es weiter regnet.

22:56 Uhr, es scheint ein Wink des Schicksals gewesen zu sein. Es regnet immer noch. Aus der Jameson ist ca. 1/3 raus. Dieter und ich sind die Einzigen die noch die Stellung halten, der Rest pennt bereits. Als der Bauleiter ins Bett ist, konnte ich endlich die Heizung ausschalten.

23:06 Uhr, noch ein kleiner Absacker und dann Licht aus.


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