Opa werden ist nicht schwer 12:00 Uhr, mein Mobiltelefon und der Diesel sind deaktiviert. Das heißt, 'Dienstschluss' für heute. Ab jetzt kann auch ich dem ungebremsten Genuss von Alkohol frönen, was sofort in die Tat umgesetzt wird. Dieter hat nämlich auch telefoniert und erfahren, daß er Opa wird. Na wenn das kein Grund ist 'nen Whiskey zu trinken. Prost!
12:06 Uhr, mittlerweile ist eine der am Anleger gelegenen hölzernen Sitzgruppen in Beschlag genommen. Dieter platziert diverse Guinness auf dem Tisch und schenkt die nächste Runde "Writers Tears" ein. Prost auf den Opa!
13:00 Uhr, das müssen Fünflinge sein. Zumindest haben wir mindestens schon so oft auf den Opa angestoßen. Die Anzahl leere Bierbüchsen ('Dosen' für Leser in den alt-Bundesländern) nimmt auch kontinuierlich zu.
13:14 Uhr, der Wind wird immer stärker und auch merklich kühler. Wir laufen Gefahr, daß der Whiskey seine 'Zimmertemperatur' verliert. Entweder wir ziehen um und trinke an Bord weiter, oder lösen das Problem auf dem kurzen 'Dienstweg'.
13:16 Uhr, wir haben uns für den kurzen Dienstweg entschieden, die Flasche Whiskey ist alle.
13:40 Uhr, der Smutje serviert Linsen-Eintopf. Selbstverständlich gibt's wieder zwei Varianten. Einmal süßsauer mit Zucker, Essig und Blutwurst sowie die 'bessere' Variante für den Käpt'n. Die ist natürlich ohne Zucker aber dafür mit Knackwurst. Aus seinem Fehler vom letzten Jahr gelernt, hat der Smutje diesmal bei meinen Linsen auch auf den Essig verzichtet. Genau so mag ich es, schön herzhaft und keinesfalls süß oder sauer. Das ist absolut nicht mein Ding. So gut die Linsen auch schmecken, aber ein richtiges 'Feiertagsessen' ist das eigentlich nicht. Früher gab es da mindestens Hechtspieße. Gut, wenn die für die Fischbeschaffung zuständigen Tourteilnehmer ihren Job nur mangelhaft ausführen, kann der Smutje sich die Dinger auch nicht aus den Rippen schneiden. Aber andere Jahre hat er dann wenigstens Eisbein oder Steak als Alternative angeboten. Kochen kann er ja, wie schon oft erwähnt, hervorragend. Was aber die Qualität und Timing des Speiseplanes betrifft, da besteht noch Luft nach oben.
14:02 Uhr, ab jetzt haben wir nur noch 18 + 1 U-Berg.
14:08 Uhr, Dieter:"Woll'n wir mal Einen nehmen ? Ich bin doch jetzt Opa !". So schlecht kommt der Vorschlag gar nicht an. Wir entscheiden uns für einen Slyrs Jahrgang 2010.
14:42 Uhr, Holger begibt sich Richtung Bett. "Einer geht noch, oder ?", stellt Dieter in den Raum. "Klar, Einer geht immer !", sag ich. "Außerdem hilft das gegen das Brennen vom Bier im Hals ".
15:02 Uhr, Dieter meint:"Ich lass mal noch Einen ein. Wir haben ja schließlich einen Grund !".
15:20 Uhr, selbes Spiel wie 15:02 Uhr. Der Smutje will ganz dezent sein Whiskeyglas aus dem Rennen nehmen. Unglücklicherweise kriegt Dieter das aber mit. "Stell das Glas wieder hin, wir müssen alle leiden !".
15:44 Uhr, Dieter:"Wir müssen noch Einen auf meine Tochter trinken !", dann ist Schluss.
15:50 Uhr, Mittagschlaf. |