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» Abreise « 27. Mai 2017
Banagher - Leipzig
 

05:54 Uhr, eigentlich war ja 06:00 Uhr wecken angesagt. Grube scheint das aber schon eher mitbekommen zu haben. In Brokerkreisen würde man jetzt von 'Insiderwissen' sprechen. Der befindet sich bereits in der Nasszelle. Von den Geräuschen her schätze ich mal, der hat die Weckzeit von seinem Darmtrakt mitgeteilt bekommen.

05:58 Uhr, Grube kommt aus der Nasszelle. "Haste dich ausgeschissen ?", frage ich ihn.
"Vorerst !", ist die sehr knappe aber durchaus aussagekräftige Antwort. "Gleich klingelt's ", fügt er noch aufgeregt hinzu. "
Wenn Du mit an Bord bist, brauch ich kein klingeln, da wird man auch so munter
", antworte ich. "Dann geh mal prophylaktisch hinter, den Rest der Crew wecken ".

06:00 Uhr, genau wie bestellt teilt mir mein Mobiltelefon jetzt auch mit, daß es an der Zeit ist, den Arsch aus dem Bett zu heben.

06:20 Uhr, es regnet. Das ist das erste Mal auf der Tour-2017. Aber heute geht's sowieso nach Hause, da ist das Wetter scheißegal.





 Rückzahlungen und kleine Koreaner

06.30 Uhr, das definitiv letzte Frühstück. Es gibt Ei gekocht (hart) sowie sämtliche Restbestände die der Smutje noch in seinem 'Hobbyraum' gefunden hat.

06:46 Uhr, Holger teilt die Restkohle aus der Gruppenkasse auf. Das sind immerhin noch 37,20 € pro Nase. Ich würde sagen, da haben wir gut gehaushaltet. 150.-€ Grundbetrag plus 50.-€ Nachschlag minus den 37,20 € macht dann 162,80 € für sieben Tage all inclusive oder sagen wir 'Rundumsorglosversorgung'. Da kann man nicht meckern.

07:12 Uhr, wie sich das in der christlichen Seefahrt so gehört, geht der Käpt'n als letzter von Bord. Ich mache noch 'nen letzten Rundgang durch's Boot und schließe dann alle Fenster und die Eingangstür hinter mir zu.

07:30 Uhr, eigentlich wäre ja jetzt unser angekündigte Abholtermin. Von einem Transferbus ist aber weit und breit nichts zu sehen. Dummerweise schifft's jetzt auch noch wie aus Eimern. Im Office vom Vermieter ist noch kein Mensch da. Zum Glück ist aber der Sanitärtrakt offen. So müssen wir wenigstens nicht im Regen stehen.

07:38 Uhr, schräg neben dem Eingang zum Vermieter steht ein grauer sogenannter SUV oder 'Familienkutsche' wäre in dem Fall der bessere Ausdruck. "Das ist vielleicht unser Bus ", meint Dieter. "Da passen wir gar nicht alle rein ", gebe ich zu bedenken. "Der hat aber hinten noch 'ne Klappsitzbank, da passen dann sechs Leute rein ". "Ja, klar, und dann noch die Reisetaschen und Handgepäck, da müssen aber zwei Mann auf'm Dach sitzen ", kann ich mir nicht verkneifen. "Und außerdem sitzt da gar kein Fahrer drin, der hätte sich schon längst mal blicken lassen ".

07:40 Uhr, jetzt geht plötzlich die Fahrertür auf und ein -ich vermeide jetzt mal den Begriff 'kleinwüchsig'- nicht gerade der normalen 'Bauhöhe' entsprechender Mann entsteigt dem SUV. Jetzt wird mir auch klar, wieso wir keinen Fahrer in dem Auto gesehen haben. Ich hab schlagartig 'nen ganz komischen Verdacht. 

07:46 Uhr, wir sitzen wie die Heringe zwischen Reisetaschen und Handgepäck in der oben erwähnten Familienkutsche oder genauer gesagt im Rodius. Der Fahrer erzählt mir, daß er schon seit 05:00 (fünf) Uhr hier steht und zwischendurch mal 'ne Runde geschlafen hat. Zur Sicherheit hatte er aber vorne an der Frontscheibe ein Schild mit meinem Namen angebracht. 
Wenn der natürlich so clever steht, daß man die Frontscheibe nicht sieht, dann sieht man auch den Namen nicht. Und ich mach nun auch nicht gleich um jedes Auto was da so in der Gegend steht einen Rundgang. Wenn's ein 'richtiger' Bus gewesen wäre, dann hätte ich das sicher mal gecheckt. Aber so eine 'graue' Maus aus Korea, die da so unauffällig wie irgend möglich auf'm Parkplatz steht, die ignoriert man doch, oder nicht ???

08:12 Uhr, wir stehen!
Allerdings nicht wie üblich im Stau oder an 'ner roten Ampel, sondern irgendwo im 'Niemensland'. Da wo das liebe Vieh schon immer Vorfahrt hat.
Hier scheint die Welt noch in Ordnung zu sein. Keiner will dem anderen zeigen, daß er gerade vom Weihnachtsmann oder zum Geburtstag 'ne neue Hupe geschenkt bekommen hat. Das geht alles völlig 'entschleunigt' und ruhig ab. Auch unser Fahrer hat sich total entspannt in die Rückenlehne geklemmt und wartet geduldig bis das letzte Viech an uns vorbeigezogen ist.





 verschwundene Automaten und entflohene Stubentieger

09:22 Uhr, geschafft, wir sind am Airport Terminal-1 angekommen. Endlich wieder die Beine lang machen und den Kopf gerade halten können, was für eine Wohltat.

09:30 Uhr, die Empfangshalle ist wie gewohnt gerammelt voll. 

09:46 Uhr, wir stehen in der Schlange zum Check-in. Wie immer ist die gefühlte 10km lang. Die Automaten zum 'selber' einchecken sind irgendwie verschwunden oder gut getarnt aufgestellt. Jedenfalls sind nirgends welche zu sehen. Zur Sicherheit frage ich nochmal eine gerade vorbeilaufend Dame in LH-Uniform. Die teilt mir mit, daß es keinen 'self Check-in' gibt. Das wundert mich jetzt aber schon etwas. Die letzten Jahre wurde das hier groß eingeführt und als das Non plus ultra angepriesen, und plötzlich sind die sang und klanglos verschwunden  
Etwas gutes hat die Sache aber, ich spare mir jede Menge Stress und Aufregung mit den 'Ü-Sechzigern'. Die wären am Automaten garantiert wieder an ihre Grenzen gestoßen. 

10:00 Uhr, schneller als gedacht halten wir unsere Bordkarten in den Händen.

10:18 Uhr, die Sicherheitskontrolle war auch kein Problem. Meine Schuhe sind nicht auffällig geworden. Das Zippo wurde entweder nicht als solches erkannt oder als nicht gefährlich identifiziert.
Ab jetzt ist wie üblich persönliche Freizeit angesagt. Wie immer wird das zur Erledigung der typischen Touristeneinkäufe genutzt. Jetzt kann also der ganze 'AlibikramAlibikram
Das sind so Sachen wie Kühlschrankmagneten, Kalender, Motiv-Frauenunterhosen mit 'nem Schaf oder Kleeblatt drauf, Irische Bonbons, T-Shirts und sonstige nicht wirklich zum Leben notwendige Dinge.
 
' für die daheim gebliebenen gekauft werden. Wir treffen uns dann später wieder am Gate 301. Wenn es denn dabei bleibt, also beim Gate 301. Die Erfahrung lehrt uns nämlich, daß sich das Gate bis zum Abflug noch mehrmals ändert.

10:44 Uhr, Holger und Grube sind bereits am Gate 301 und haben schon fünf Sitzplätze reserviert.

10:56 Uhr, Husti kommt auch. Mich wundert's, daß der in so kurzer Zeit alle Geschäfte abgearbeitet hat. Das ist sonst eigentlich gar nicht seine Art.

11:06 Uhr, der Himmel scheint alle Schleusen geöffnet zu haben. Es regnet unwetterartig. Wenn das mal keinen Einfluss auf die Abflugzeit hat.

11:22 Uhr, Dieter kommt. Das wäre eigentlich so die Zeit, wo ich Husti erwartet hätte.

11:48 Uhr, "boarding completed ". Ich hab's mir auf Sitz 15A gemütlich gemacht.
So wie das im Moment regnet, kann ich mir nicht vorstellen, daß wir pünktlich starten werden..

12:00 Uhr, ich hab's geahnt. Über Lautsprecher wird uns mitgeteilt, daß sich die Abflugzeit auf Grund der aktuellen Wetterlage um ca. 15-20 Minuten verzögern wird.

12:22 Uhr, unser Vogel, eine A321 bewegt sich. Wir rollen zur Startbahn.

12:26 Uhr, die Räder verlieren den Kontakt zur Startbahn, es geht in die Luft.

12:46 Uhr, es werden die 'beliebten' Sandwiches verteilt. Immerhin hat man die Wahl zwischen Käse und Truthahn. Ich entscheide mich für die Fleischvariante.

12:48 Uhr, was mich immer wieder erstaunt, ist die Anzahl von Zutaten, die da auf der Verpackung stehen. Mir ist es jedesmal ein Rätsel, wie da gefühlte hundert verschiedene Sachen zwischen zwei Scheiben aufgeweichtes Weißbrot passen 
Obwohl, ich muss mich korrigieren. Es handelt sich hier -laut Aufschrift- um 'Graubrot' und nicht Weißbrot.

13:12 Uhr, ich hab den obligatorischen Kaffee und T-Saft auf meinem Platz stehen.

14:06 Uhr, Panik an Bord, Katzenalarm 
Irgendwie muss es eine Katze, die in einem Transportkäfig unterm Sitz stand, geschafft haben, die Käfigtür zu öffnen und zu entwischen. Die 'Flugbegleiter' sowie die Besitzer haben alle Hände voll zu tun das Tier wieder einzufangen.

14:10 Uhr, der 'Stubentieger' sitzt wieder hinter Schloss und Riegel.





 von Klappstühlen und Plastikbechern

15:12 Uhr Ortszeit Frankfurt, die Räder haben wieder Bodenkontakt.

15:18 Uhr, der A321 hat am 'SchnorchelSchnorchel 
Ein vereinfachter Begriff für 'Fluggastbrücke'.
 
' angedockt. Wir sind am Gate B24 müssen aber nach A56. Kurz gesagt, die übliche Flughafenkomplettbesichtigung mit 'PsychotunnelPsychotunnel 
Ein sogenannter Transfer-Tunnel zwischen Terminal A und B. Wenn man den durchquert, wird man neben ständig wechselnder, bunter Beleuchtung auch noch permanent mit "psychedelischer" Musik berieselt.
 
', Fahrstuhl und erneuter Sicherheitskontrolle steh uns bevor. Mann, wie ich das hasse!!

15:40 Uhr, Security-Check, die haben wieder das volle Programm aufgeboten. 
Rein in den Körperscanner, "Arme hoch !", "Arme oben lassen !", "Nach vorne schauen !", "Arme still halten ", "Sie sollen nach vorne schauen !", "Nicht bewegen !", "Bitte raustreten !", "Stehen bleiben !" usw. "Nehmen sie bitte hier Platz und ziehen die Schuhe aus !". Es hätte mich auch sehr gewundert, wenn ich die jetzt nicht hätte ausziehen müssen. In Frankfurt muss ich das immer.
Während ich hier auf dem Klappstuhl sitze und auf meine Schuhe warte, sehe ich wie mein Rucksack vom Band hinter dem Scanner genommen wird. Aha, alles klar denke ich mir, die haben das Zippo gefunden. "Gehört ihnen der Rucksack ?", ist dann auch prompt die Frage. "Ja, und ja, das ist ein Zippo, aber das ist leer ", lege ich noch nach ohne erst auf die nächste Frage zu warten. "Das möchte ich mir gerne mal ansehen !". "Darf ich vorher noch auf meine Schuhe warten ?". "Ja, das dürfen sie ".

15:46 Uhr, ich hab dem Typen das Zippo vorgeführt und er hat's abgesegnet. Ich darf es mitnehmen.
Was mich immer wieder wundert, daß scheinbar alle Mitarbeiter hier Ausländer  einen Migrationshintergrund haben. Ich kann mich auch täuschen, aber irgendwie hab ich das Gefühl, daß die komplette Security in türkischer Hand ist. Ob das richtig so ist 

16:06 Uhr, wir sind am Gate A56 angekommen.
Direkt vor unseren Augen wird gerade ein A380 abgefertigt. Es ist ja allgemein bekannt, daß das ein ziemlich großser Vogel ist, aber so aus 20-30m Entfernung, mein lieber Scholli.

16:08 Uhr, ich habe einen ganz trockenen Hals. Jetzt ein schönes 'ReparaturpilsReparaturpils
Nach einer Woche "Guinness rund um die Uhr" ist ein behutsames Heranführen des Körpers an die gewohnten "Grundnahrungsmittel" nötig.
 
' das wäre optimal.

16:12 Uhr, Holger und ich sitzen gleich um die Ecke am Tresen und haben jeder ein großes Radeberger in der Hand. Prost!

16:20 Uhr, der Rest der Crew hat jetzt auch mitbekommen, daß es hier ein gepflegtes Pils gibt.

16:56 Uhr, "boarding completed ". Am Eingang des A319-100 durfte man sich 'nen Müsliriegel aus einem Pappkarton nehmen. Wie schon beim Hinflug steht da "Corny Flakes" drauf. Und wieder überrascht mich die nicht enden wollende Zutatenliste. Ich kann mir gar nicht vorstellen, daß es da Menschen gibt, die das vor dem Verzehr jedes Mal alles lesen. Schlimmstenfalls stellen die dann plötzlich fest, daß die das gar nicht essen können oder dürfen, weil da irgendein Emulgator XYZ, ein Säureregulator 0815 sowie tierische Bestandteile oder gar Schwein drin sind. 

17:24 Uhr, ich lass mir ein Glas  Plastikbecher Sekt reichen. Mal sehen wie der so schmeckt. Irgendwie hatte ich keinen Bock auf Kaffee und T-Saft.

17:30 Uhr, Kaffee und T-Saft wären doch die bessere Wahl gewesen. Aber wie sagt man so schön:"Aus Fehlern lernt man !", oder "Versuch mach klug !". Naja, nächstes Jahr gibt's jedenfalls wieder die bewährten Sachen. 

17:38 Uhr, laut Ansage befinden wir uns im Landeanflug auf Leipzig.

17:44 Uhr, Bodenberührung, die Landung war butterweich.
Im Gegensatz zu den sogenannten 'Ferienfliegern' gibt's aber keinen Beifall. Ich frage mich dann sowieso immer, ob die klatschen um dem Flugpersonal zu danken, oder klatschen die aus Erleichterung, weil sie endlich wieder am Boden sind 
Laut einer Umfrage gaben gut 50% der Befragten an nach der Landung zu klatschen. Dabei spendet jede zweite Frau aber nur knapp jeder dritte Mann Beifall. Ein weiterer Aspekt ist die Tatsache, daß der Mensch ein Herdentier ist. So klatschen 21% nur deshalb, weil andere Passagiere klatschen. Weitere 10% wissen dabei gar nicht so genau, warum. Ich gehöre zu denen, die weder klatschen noch wissen warum andere immer klatschen. 

17:52 Uhr, wir haben an der sogenannten Fluggastbrücke angedockt.

17:56 Uhr, jetzt noch pinkeln gehen, Gepäck fassen und die Mädels in der Empfangshalle begrüßen. Eigentlich sollte 'Mann' sich ja jetzt freuen, aber immer wenn die Mädels zu sehen sind, heißt das auch gleichzeitig die Tour-2017 ist zu

ENDE
 
 
 
  Danksagung

An dieser Stelle die obligatorische Danksagung an alle direkt oder indirekt an der Vorbereitung, Planung oder Durchführung der Tour 2017 beteiligten Personen, Vereine und Institutionen.

Wir danken besonders unseren Frauen und Lebensabschnittsgefährtinnen für eine Woche Freistellung von häuslichen Verpflichtungen!

Weiterhin geht unser spezieller Dank an:
 - die Mädels vom DER-Reisebüro,
 - Audi, Mercedes, Nissan, und Volvo für den Flughafen-Transfer,
 - Lufthansa als verantwortliches Transportunernehmen,
 - Airbus für den sicheren Flug,
 - CarrickCraft für Unterkunft und Fortbewegungsmittel,
 - die Besitzer von allen Pub's die wir besuchen durften,
 - die Irischen Farmer für die Aufzucht feinster Lammkeulen und Steaks,
 - das Haus Underberg für die konstante 'medizinische' Versorgung,
 - Excellent Feinkost Dresden GmbH für die köstliche Wustersauce,
 - die Herstller von Thüringer Kloßmasse,
 - Parfümerie "Catina" für die Bereitstellung von Sonnencreme,
 - John Jameson sowie Bushmills für ihren Whiskey,
 - und natürlich an Arthur Guinness für seine bahnbrechende Erfingung!

Falls hier irgendwelche Namen oder Personen fehlen sollten, dann ist das nicht mit Absicht geschehen, sondern liegt an einer fortschereitenden 'kognitiven' Beeinträchtigung. Außerdem könnte meine Konzentration durch diverses 'Destillate' beeinträchtigt sein.  

Es geht wieder los in ....

Für evtl. Fragen, Anregungen oder Dangsagungen
Kontakt: Webmasterokhome.de


 


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