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» Tag-3 « 23. Mai 2017
Killaloe - Portumna
 

05:06 Uhr, begleitet von heftigsten Flatulenzen kracht die Klotüre in's Schloss.

06:12 Uhr, das gleiche Spiel wiederholt sich.

07:08 Uhr, Grube hat schon wieder die Nasszelle okkupiert.
Das Stöhnen, Husten und Schniefen scheint in dem Fall sicher nicht vor Anstrengung oder Ekel zu sein, sondern eher eine Art Befreiung. Die letzten drei Tage sind für ihn sicher wie 'kalter Entzug' gewesen. Aber jetzt schein er endlich sein altes Leben wieder zurück zu haben.

07:16 Uhr, Grube hantiert mit der Schmierscheibe, die schon diverse male 'gebrummt' hat. Ich schätze, der wird wieder mit seiner Ehegattin ' whatsen', wie er das nennt.

08:28 Uhr, die ersten Geräusche aus der Kombüse sind zu hören. Bis halb Neun schlafen, davon hab ich früher nicht mal zu träumen gewagt. Langsam glaube ich wirklich daran, daß das am Fehlen von Quaddel liegt.
Für Grube -der ja im richtigen Leben auch eher zu den Frühaufstehern gehört- scheinen die Geräusche wie eine Erlösung zu wirken. Jetzt kann er endlich aufstehen, ohne Gefahr zu laufen von mir einen Anschiss zu erhalten. 





 Badelatschen, Pinkelmännchen und Schlauchadapter

09:28 Uhr, das Wetter sieht ganz gut aus. Leicht bedeckt, trocken, warm und kein Wind. Die Berge -nordwestlich vom Anleger gesehen- liegen noch im Nebel bzw. in den Wolken.
Es gibt Spiegelei und frische Baguetten. Laut Plan wären ja heute Rühreier dran. Da es aber wegen dem Bratkloß gestern keine Eier zum Frühstück gab, ist heute die gespiegelte Variante dran. 'Gerührt' gibt's dann erst morgen.

09:06 Uhr, die gehaltvollen Spiegeleier verlangen nach 'Unterstützung'. Holger reicht fünf U-Berg.

09:10 Uhr, bezüglich der für Donnerstag geplanten Hechtspieße fordert der Smutje -je nach Größe der gefangenen Exemplare- fünf Fische. "Mehr brauchen wir nicht ". Dieter meint:"Fünf Stück nur? Das ist in 'ner Stunde erledigt ".

09:16 Uhr, der Smutje will nochmal in den 'Hardware Store' neben dem Supermarkt. Er will versuchen ob er dort evtl. paar Badelatschen oder Schlappen bekommt. Die hat er nämlich dieses Jahr vergessen. Und den ganzen Tag in geschlossenen Schuhen tut auf Dauer weder den Füßen noch der Umwelt und erst Recht nicht den übrigen Crewmitgliedern gut. 
Dieter hat sich entschlossen ihn bei diesem Unternehmen zu begleiten. Ich finde die Idee gar nicht mal schlecht. So gerät die Aktion wenigstens nicht aus dem Ruder. Wenn der 'Bauleiter' nämlich alleine auf 'Einkaufstour' geht, kann das zeitmäßig gesehen total außer Kontrolle geraten. Selbst wenn es sich um einen ganz winzigen Laden oder nur um einen Verkaufskiosk handelt, der findet immer was zum gucken und rumschnüffeln. Gar nicht auszudenken wenn er noch der englischen Sprache mächtig wäre. Dann würde der noch ewig rumlabern. Was dann allerdings den Vorteil hätte, daß wir anschließend mindestens Name, Adresse, Familienstand, Schulbildung sowie Körbchengröße und Lieblingsfarbe der Verkäuferin wüssten.

09:30 Uhr, Holger versucht sein Glück mit der Angel. Das wird aber m.E. bestimmt nicht von Erfolg gekrönt sein.

09:32 Uhr, der Smutje hat zwar keine Badelatschen bekommen, aber dafür bringt Dieter noch so 'ne Palette von dem Polenbier mit. Eigentlich ist's ja gar kein Polenbier. Auf dem Etikett steht "Gebraut nach tschechischer Tradition" und "Abgefüllt in der Europäischen Union". Also irgend so ein 08/15 Bier, was dann je nach Supermarktkette ein anderes Etikett drauf bekommt.

09:36 Uhr, Dieter hat heute 'Außenrevier'. Der feudelt auf der backbord Seite den ganzen Bereich wo der Einstieg ist. Irgendwer muss sich da die Hufe nicht abgetreten haben. Da ist alles komplett vollgelatscht und verdreckt.

09:40 Uhr, Start zur nächsten Etappe. Es geht wieder Richtung Norden. Tagesziel für heute ist Portumna  Castle Harbour.Das Wetter hat weiter aufgeklart. Angenehm warm, leichter Sonnenschein, null Wind und eine spiegelglatte Wasseroberfläche. Die besten Konditionen um den Lough Derg zu überqueren.

09:44 Uhr, Grube, Holger und Dieter wollen angeln. Das heißt max. 1000 rpm und Schleichfahrt.  Die werden hier unten zwar genau so wenig fangen wie gestern, aber ich spare mir das laut zu äußern. Was das betrifft, sind die ohnehin stark 'Beratungsresistent'.

10:26 Uhr, die haben aufgegeben. Das heißt, ich kann endlich mal wieder den Gashebel auf den Tisch legen. Ich will den See so schnell wie möglich hinter mir haben. So lange das Wetter hält, sollten wir das nutzen. So muss auch der Smutje nicht lange leiden.

11:04 Uhr, Holger lässt 'ne Runde Guinness ein.

11:44 Uhr, es gibt Brühe mit Ei.

12:20 Uhr, das Pinkelmännchen fordert eindringlich meine Zuwendung. Ich übergebe Grube das Steuert und verschwinde in die Nasszelle.
Gut, daß das Wetter heute nicht die volle Montur verlangt. In solchen Fälle ist das immer wie Roulette spielen. Wenn 'Mann' da auf letzter Rille vor dem Becken steht (ja, ich bin bekennender 'Stehpinkler') und sich durch vier Schichten (Regenhose, Jeans, Funktionsunterhose, U-Hose) durchkämpfen muss -was mindestens 'ne gefühlte halbe Stunde dauert- und dann mit eiskalten Fingern seinem besten Freund ins Genick fasst, kriegt der 'nen Kälteschock und zieht sich schlagartig zurück. Und dann geht die Sache im wahrsten Sinne des Wortes 'in die Hose'.

12:26 Uhr, "Hier serviert der Käpt'n noch selber !". Ich lasse für Grube und mich noch ein Guinness ein

13:02 Uhr, der Hafen von Portumna Castle ist gut besucht. Die freie Auswahl eines Anlegers haben wir nicht wirklich. Um es genau zu sagen, es gibt nur noch eine nicht belegte Stelle in der äußersten Ecke. Mit 'nem Ruderkahn ist das kein Thema, aber bei 12m Bootslänge hier im voll belegten Hafenbecken auf der Stelle wenden und dann im rechten Winkel rückwärts einparken, das könnte knifflig werden. Zum Glück geht aber kein Wind, das würde die Sache noch zusätzlich erschweren.

13:06 Uhr, Perfekt eingeparkt, das ging besser als ich dachte. 

13:10 Uhr, die 'Kleene GruppeDie kleene Gruppe
Auf Hochdeutsch "Die kleine Gruppe".
Hier bin ich mir nicht ganz sicher woher dieser Begriff stammt. Ich vermute, das fällt in die Zeit zurück, als wir alle noch zur Schule gingen.
Hier sei nur kurz erwähnt, daß wirklich alle Tourteilnehmer in dieselbe Schule gingen und wir uns auch schon so lange kennen. Drei Mann haben sogar im selben Haus gewohnt.
In den Sommerferien sind wir immer gemeinsam mit zwei Lehrern (rein privat) für drei Wochen in eine Jugendherberge in Mecklenburg gefahren. Da sich die Teilnehmer über mehrere Klassenstufen bzw. Jahrgänge verteilten, gab es drei Gruppen. Die große Gruppe, die mittlere Gruppe und eben die "kleene Gruppe". Die durften z. Bsp. noch kein Bier trinken und mussten abends immer eher in's Bett.
 
' ist nicht in der Lage unseren Wasserschlauch anzuschließen. "Der passt nicht ", meint Dieter. Und Grube ergänzt "Der ist zu kurz, oder wir brauchen einen anderen Adapter".

13:14 Uhr, alles muss man selber machen. 
Der Käpt'n hat's gerichtet, Wasser läuft. Keine zwei Minuten Angst, und wir hatten 'nen passenden Adapter. Da muss man einfach mal flexibel sein. Wenn da irgendwo im Hafen, an 'nem anderen Wasserhahn so ein grünes 'Plastikteil' dran ist, und sich das problemlos abschrauben lässt, dann sollte man die 'Chance' nutzen. 





 GetränkeInventur, Schwarzwälder Kirch und 500m Kultur

13:26 Uhr, ob evtl. ein winziger Schluck Whiskey als Aperitif genehm wäre, fragt der Smutje. Ich finde, das ist 'ne richtig gute Idee von unserem Schiffskoch.

13:28 Uhr, der Smutje 'entkorkt' 'ne Flasche Jameson.

13:56 Uhr, es gibt Gulasch mit Kartoffeln und Möhrengemüse.

14:10 Uhr, eine Einheit U-Berg ist jetzt unumgänglich.

14:12 Uhr, vier Jameson (Grube kneift)

14:40 Uhr, vier Jameson (Holger Kneift)

14:40 Uhr, Grube verschwindet in der Koje. Entweder will der jetzt pennen oder telefonieren. Ich schätze, der wird beides kombinieren wollen.

14:56 Uhr, das Fach mit den Destillaten hat merklich abgenommen. Es ist höchste Zeit für eine erste Inventur der Vorräte.
Guinness und Underberg zählen als Klein- oder Verbrauchsmaterial bzw. fallen unter 'Grundnahrungsmittel'. Beide Komponenten können also vernachlässigt werden und haben somit keinerlei Einfluss bei der Ermittlung des bisherigen Verbrauches. Aktuell ergibt sich also folgendes Bild:

   - Stand am Anreisetag -   - Iststand -
 2 Fl Rotwein(für die Lende)2 Fl
 1 Fl Pott(für Grog)0,5 Fl
 1 Fl Averna(unkontrolliert an Bord gelangt)1 Fl
 1 Fl Powers(Bußflasche)•/•
 1 Fl Bushmills •/•
 2 Fl Bushmills Black Bush 1 Fl
 2 Fl Jameson 1,5 Fl
 1 Fl Tullamore Dew •/•
 1 Fl Kilbeggan •/•

Wirklich gut sieht das nicht mehr aus. Die 2 Pullen Rotwein sind bereits fest verplant, der Rum geht so zwischendurch als 'Tee' mit weg und den Averna ignoriere ich einfach. Es bleiben also 2,5 Flaschen Whiskey für gut 3,5 Tage. Das könnte echt knapp werden. Nicht das wir ins 'Entzugsstadium' kommen. 

15:04 Uhr, allgemeiner Mittagschlaf.

16:16 Uhr, ohne Vorwarnung werde ich aus den süßesten Träumen gerissen und der Mittagschlaf ist zu Ende. Irgendwer rammelt wie bekloppt in der Kombüse rum. Ich habe da auch schon einen gewissen Anfangsverdacht. Aber aus diplomatischen Gründen werde ich an der Stelle schweigen und keine Namen nennen.

16:28 Uhr, es gibt Kaffee. Jetzt fehlt nur noch ein Stück "Schwarzwälder Kirsch", dann wäre das ganze sogar noch Seniorengerecht. Nee, Spaß beiseite, da trink ich lieber 'nen Whiskey oder so.

17:04 Uhr, wenn's doch Torte gegeben hätte, hätte man jetzt 'nen guten Grund eine Einheit U-Berg zu sich zu nehmen. Nur gut, daß man -wie an anderer Stelle bereits festgestellt- einen U-Berg bei entsprechender Begründung immer trinken kann. Der Kaffee war eindeutig ganz schön fettig. Ich greife ins U-Fach und entnehme nur vier Einheiten. Der Bauleiter kneift mal wieder und entzieht sich dem obligatorischen Ritual.

17:10 Uhr, Landgang, es stehen der Forest Park sowie "Portumna Castle" auf dem Plan. Währen sich das Castle direkt an der 'geplanten' Wegstrecke befindet, liegt der eigentliche Forest Park etwas abseits unserer Route. Wenn ich ehrlich bin, bezweifle ich, daß wir den Park großartig zu sehen bekommen. Aber egal, man kann es ja mal mit in Betracht ziehen, zumindest theoretisch. In der späteren Statistikauswertung sieht es auf alle Fälle besser aus, wenn man nicht nur einen 'kulturellen' Punkt auf der Liste hatte.

17:34 Uhr, das Castle sowie ein Sicherheitsbereich von ca. 500m drum herum sind abgearbeitet. Darunter auch die Ruine des ehemaligen Dominikaner Klosters aus dem Jahre 1426.
Einige alte, dicke und große Bäume haben wir auch gesehen. Wenn ich das jetzt etwas großzügig auslege, würde ich sagen, wir waren auch im Forest Park. 

17:44 Uhr, wir stehen in der St. Brendans Street direkt vor "Curleys Bar dem ersten Pub auf unserem Weg. Der Smutje meint:"Lasst uns mal noch ein Stück weiter rein laufen und bissel gucken. Da kommen bestimmt noch mehr Pub's ". Da hat er sicher Recht, aber was ich hab, hab ich. Der Hals ist schon ganz trocken vor lauter Kultur und wandern. Jetzt gilt es vorrangig den ersten Durst zu löschen. Weiter laufen und evtl. noch 'nen anderen Pub besuchen können wir danach immer noch.

17:46 Uhr, Holger hat 5 Guinness bestellt.

18:20 Uhr, wir sind auf dem Weg 'weiter rein'. Es gibt in der Tat noch diverse andere Pub's hier. Einige davon sehen allerdings aus, als ob die heute bestimmt nicht mehr öffnen bzw. die letzten Monate oder gar Jahre auch gar nicht erst geöffnet hatten.

18:40 Uhr, die 'Hauptstraße' ist jetzt zu Ende, Dieter und ich stehen vor'm "Supervalue Der Rest der Crew ist noch einige Meter entfernt. In weißer Voraussicht bin ich geneigt hier abzubrechen und denen mit den Worten "Hier ist nichts mehr " entgegen zu laufen.

18:42 Uhr, zu spät, der Smutje hat den Laden bereits entdeckt, was ich sofort an seinen leuchtenden Augen erkenne. Nun schlagen wieder die weiblichen Gene zu, der muss jetzt unbedingt hier rein. Und alles genau untersuchen. Der 'normale' Mann würde jetzt rein gehen und maximal in der Getränkeabteilung die Bier- und Whiskeypreise checken und evtl. noch an der Fleischtheke das Grillgut inspizieren, fertig. Nicht so der Bauleiter, der taucht in alle Regale ab. Egal ob Waschpulver, Fisch, Slipeinlagen, Gemüse, Schnürsenkel oder Kochlöffel, der inspiziert einfach alles. Das dauert dann gefühlte zwei Stundenzwei Stunden
siehe Tourtagebuch-2014
Tag-2, 15:22 Uhr
'Verschollen im Supervalue'
 
bis der wieder ans Tageslicht kommt. 
"Du bleibst draußen ", versuche ich den Smutje zurückzuhalten, "sonst sehen wir heute keinen Pub mehr ". Der lässt sich aber nicht aufhalten. Zum Glück ist aber Holger mit rein. Ich hoffe, daß der den Smutje entsprechend effektiv durch die Warenregale leitet. Sowas nennt man dann, glaube ich, 'betreutes Einkaufen'.

18:44 Uhr, Dieter, Grube und ich sind auf dem Rückweg zum nächsten Pub.

18:56 Uhr, "Boat House ich hab 'ne Runde Guinness bestellt.

19:00 Uhr, Holger kommt und hat zwei Lenden in der Hand. "Gab's im Angebot, 2 Stück 7,00 € ". Das klingt nach 'Schnäppchen', und Lende zum Mittagessen fühlt sich auch gut an.
"Wo iss'n dein älterer VerwandterVerwndter
Die beiden sind Brüder und demzufolge miteinander verwandt.
 
?", frage ich Holger. "Der will noch bissel rumgucken, hat er gesagt ". Genau das hatte ich befürchtet. Hmmh, ob wir den heute nochmal sehen 

19:10 Uhr, wie aus dem Nichts steht der Smutje am Tisch. Der muss -für seine Verhältnisse- den Supervalue im 'Schnelldurchgang' genommen haben. Respekt!!

19:38 Uhr, der Smutje bemängelt zum wiederholten Male, daß bis jetzt noch nicht ein Fisch an Bord geholt wurde.
"Ihr habt noch drei Tage zum Angeln, da sollte noch was zu machen sein ", versuche ich die angelnden Tourteilnehmer zu motivieren. "Ein halber Tag reicht !", meint Dieter. Komisch, heute früh war noch von einer Stunde die Rede. 

19:46 Uhr, "Noch 'ne Runde ?". Grube will nicht mehr, der schüttelt den Kopf. Ich biete ihm an ihn -wie bereits beim der ersten Guinness- zu unterstützen, wenn er's nicht schafft.

19:50 Uhr, Holger bringt fünf Guinness an den Tisch.

20:26 Uhr, Rückzug.





 Soße didsch'n und Beruhigungstropfen

20:48 Uhr, wieder an Bord. Um die Zeit bis zum Abendbrot zu überbrücken, gibt's 'nen Jameson.

20:58 Uhr, weil mal wieder der Weg zur Kapitänskajüte blockiert war, musste ich das Bauleiterklo nutzen. Natürlich hab ich äußerst pingelig sämtliche SpurenSpuren
siehe Tourtagebuch-2013
Tag-4, 15:22 Uhr
 
beseitigt und noch zweimal nachkontrolliert.

21:12 Uhr, es gibt Abendbrot. Da ich mich heute nach dem Mittagessen sofort freiwillig zur Resteentsorgung bereiterklärt habe, hab ich jetzt noch eine schöne Portion Gulasch zum Abendbrot. Herrlich, der schmeckt aufgewärmt noch besser. Aber die Krönung ist, ich darf -was mir als Kind immer verwehrt wurde- 'didsch'ndidsch'n
In Sachsen der Fachausdruck für
'eintunken' oder 'einstippen'.
 
'. Das war tabu solange noch Kartoffeln da waren. Ich hab mir dann immer sinnlos die Kartoffeln reingezwungen, bis die alle waren. Dann durfte ich mit 'ner trockenen Bemme oder als absolute Krönung mit 'nem Brötchen die Soße 'offdidsch'noffdidsch'n
In Sachsen der Fachausdruck für
'auftunken' oder 'aufsaugen'
 
'. Das war damals für mich als das Allergrößte. 

21:28 Uhr, das U-Fach ist um weitere fünf Einheiten erleichtert.

22:32 Uhr, ich hab 'nen Hals so dick wie ein Badeofen und mein Puls liegt jenseits von 200!! Seit über 'ner halben Stunde versuche ich die "Büttenwarder" DVD zum laufen zu bringen. Bild ist da, aber um's verrecken kein Ton. Ich hab alles durchprobiert, selbst über externes Audiokabel und das Bordradio. Andere Jahre gab's auch immer Probleme mit dem TV. Irgendwann hat's dann aber immer funktioniert. Aber heute, nix, gar nix, dem Scheißfernseher ist kein Ton zu entlocken. Und dann noch die Kommentare von den anwesenden 'Experten', da geht der Puls gleich nochmal um zwanzig Schläge höher. 

22:34 Uhr, der Büttenwarder-Abend ist hiermit offiziell gecancelt. Jetzt brauch ich 'nen 'groooßen' Schluck Whiskey.

22:40 Uhr, der Smutje verzieht sich in seinen 'Männerruheraum'.

22:48 Uhr, "Wir könnten ja zur Abwechslung mal 'nen Averna trinken ", meint Dieter. "Scheißegal ", werfe ich ein, "Hauptsache der beruhigt ".

23:04 Uhr, "Es ist zwar schon besser, aber ganz ruhig bin ich noch nicht. Ich glaube, ich brauch noch was von den Beruhigungstropfen ". Dieter hat's sofort geschnallt und lässt noch zwei Averna ein. Holger und Grube wollen nicht. Gut, wenn ich die so anschaue, brauchen die nichts zur Beruhigung. So wie die im Sofa hängen, sind die die Ruhe selber.

23:14 Uhr, noch zwei Averna.

23:20 Uhr, jetzt bin auch ich ganz ruhig.

23:22 Uhr, Licht aus !
* * * Gute Nacht * * *

23:40 Uhr, kleiner Nachtrag:
Ich liege bereits im Bett. Grube hantiert noch mit seinem Tablet-PC und liest irgendwelche elektronischen Texte oder zieht sich ein Hörbuch rein.
"Hier riecht es aber abartig ", schimpfe ich so vor mich hin, "schlimmer wie in der Kläranlage ".
Mit den Worten "Oh, ich glaube .... ", verschwindet Grube plötzlich in der Nasszelle 
Es ist deutlich zu hören wie die Handpumpe vom Klo hektisch auf und ab geht. Ich werde das jetzt nicht weiter kommentieren und lass das mal so im Raum stehen. Da kann sich der geneigte Leser selber seinen Reim drauf machen 

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